Trotz Zeitdruck: Die Corona-Impfung muss vor allem sicher sein

02.12.2020

Obwohl die Ungeduld verständlich ist, ist Vorsicht bei der Zulassung eines Corona-Impfstoffes enorm wichtig. Das Vorgehen der EU ist daher richtig.

Die Ungeduld ist verständlich, die mangelnde Vorsicht nicht. Erst vor wenigen Tagen musste ein Impfstoff-Hersteller sein Zulassungsverfahren aussetzen, weil es Probleme mit den Daten gab. Die Verantwortlichen in Brüssel und in den Mitgliedstaaten dürfen daher keine Abstriche bei ihren hohen Anforderungen an einen zertifizierten Impfstoff machen. Was immer den von den Lockdowns frustrierten Bürgern als verlässlicher Schutz angeboten wird: Es muss sicher sein und darf nicht ein ganzes Volk zu Versuchskaninchen machen. Dass die britische Regierung ihr Vorpreschen mit einer Lüge begründet – die Notfallzulassung des Impfstoffes hat nichts mit dem Ausscheiden aus der EU zu tun –, entlarvt den Schritt als Propaganda, um das eigene Versagen im Kampf gegen die Pandemie vergessen zu machen.

 

Zu viele Fragen sind noch offen und können erst im Laufe der Schutzimpfungen evaluiert werden. Selbst die EU wird den Herstellern nach einer gründlichen Prüfung lediglich eine „bedingte Zulassung“ erteilen. Das heißt: Es dauert noch ein weiteres Jahr, bis genügend Daten vorliegen, um ein Präparat ohne Einschränkungen freizugeben. Diese Praxis hat sich bewährt.

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