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Interview
17.08.2022

Wanderführer: "Bergerlebnisse werden immer käuflicher"

Berge sind ein spiritueller Ort, aber längst nicht der Einzige. Was daran so besonders ist, erklärt Bergexerzitienführer Ulrich Hörwick im Interview.
Foto: Benedikt Siegert (Archivbild)

Ulrich Hörwick führt Menschen auf spirituelle Wanderungen ins Gebirge. Im Interview verrät er, wo man trotz des Ausflugstrubels noch Ruhe findet.

Einfach mal raus aus dem Alltag, auf andere Gedanken kommen: Darum geht es vielen Menschen, wenn sie zu einer Wanderung in den Bergen aufbrechen. Ulrich Hörwick kennt sich damit aus. Seit vielen Jahren bietet der Augsburger Pastoralreferent und Wanderführer Bergexerzitien an. Darunter versteht man geführte Wanderungen mit geistlicher Begleitung. Jetzt hat er gemeinsam mit weiteren Autorinnen und Autoren ein Buch darüber geschrieben.

Herr Hörwick, ist der Berg ein spiritueller Ort?

Ulrich Hörwick: Grundsätzlich ja. Bei jeder der großen Religionen spielt der Berg eine hervorgehobene Rolle, zum Beispiel der Berg Meru im Hinduismus oder der Berg Tabor im Christentum. Das heißt aber nicht automatisch, dass der Berg sich heute den Menschen als spiritueller Ort erschließt. Das kann genauso gut auch das Meer oder die Wüste sein.

Was ist an den Bergen besonders im Vergleich zu anderen Landschaften?

Hörwick: Berge bieten besondere Bilder und Erlebnisse, die sich in die Reflexion einbinden lassen. Dazu zählen Gipfel, aber auch Übergänge. Oft durchwandert man zum Beispiel einen Talkessel, steigt auf, dann schaut man über den Rand und sieht plötzlich eine völlig andere Welt. Erlebnisse und Entscheidungen in den Bergen lassen sich auf das eigene Leben übertragen. Das funktioniert aber wie gesagt auch in jedem anderen Naturraum.

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In den vergangenen Jahren hat der Hype ums Wandern rasant zugenommen. Wo findet man in den Bergen noch Ruhe und Abstand vom Alltag?

Hörwick: Ja überall! (lacht) Selbst in gut frequentierten Tourismusregionen ist das möglich. Nach meiner Erfahrung halten sich die meisten Menschen dort auf, wo es eine gute Infrastruktur gibt. Je größer der Abstand zur nächsten Hütte und zur nächsten Seilbahn, desto radikaler bricht der Menschenstrom ab. Das Hochgebirge ist nach wie vor ein Ort der Stille. Also, ja, der Hype ums Wandern hat zugenommen. Aber man kann auch nicht jeden, der einem in den Bergen begegnet, als Störenfried betrachten.

Auch Pilgerwege mit christlicher Tradition wie der Jakobsweg und die Via Francigena werden immer beliebter. Verlieren sie dadurch an spiritueller Kraft?

Hörwick: Das würde ich so nicht sagen. Ich denke, dass auch überfüllte Räume spirituelle Kraft haben können. Natürlich hat man zuerst einen Reflex, der sich gegen die Vermarktung der Wege und Berge sträubt. Aber warum kommen die Leute dorthin? Sie suchen etwas. Ein Erlebnis, das herausragt aus dem Alltag. Ich meine, dass wir dort ganze Suchbewegungen verzeichnen.

Was bedeutet das, wenn sich so viele Menschen auf die Suche begeben?

Hörwick: Das heißt einfach, dass sie ganz normale Menschen sind. Ich glaube, es ist etwas zutiefst Menschliches, immer wieder nach Antworten zu suchen, auf die Fragen, die einem das Leben stellt. Bergexerzitien oder auch Pilgern sind Möglichkeiten, sich damit auseinanderzusetzen.

Ulrich Hörwick (63) hat Theologie und Erwachsenenbildung studiert, ist DAV-Wanderleiter und Pastoralreferent im Bistum Augsburg. 1988 startete er seine ersten Bergexerzitien für eine kleine Gruppe Zivildienstleistender.
Foto: Sophia Ungerland

Sie haben ein Buch über Bergexerzitien geschrieben. Was unterscheidet die Bergexerzitien von einer gewöhnlichen Wanderung?

Hörwick: Exerzitien sind in der Tradition der Kirche eine Übung. Während der Wanderung geben wir als Leiter geistliche Anleitungen und Anregungen, zum Beispiel in Form von biblischen Texten. Manchmal halte ich die Teilnehmer dazu an, einfach nur eine halbe oder dreiviertel Stunde zu sitzen und einen Text, ein Bild oder die Natur zu betrachten, ohne miteinander zu reden. Manchmal gibt es auch ein Leitthema, das sich durch alle Tage der Exerzitien hindurchzieht.

Zum Beispiel?

Hörwick: Da kann es zum Beispiel um Gottesbilder gehen. Wie sieht denn mein Gottesbild aus? Habe ich überhaupt eins? Wodurch ist das geprägt? Hat es was mit mir zu tun, oder habe ich es mir nur angeeignet, weil mir jemand davon erzählt hat? Um solche Fragen geht es da zum Beispiel.

Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast mit einer angehenden Pfarrerin aus der Reihe "Augsburg, meine Stadt" an:

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Welche unterschiedlichen Formen von Bergexerzitien gibt es?

Hörwick: Grundsätzlich gibt es zwei Formen. Bei der einen geht die Gruppe von Hütte zu Hütte. Dabei steht das Unterwegssein im Vordergrund. Immer wieder bricht man mit dem ganzen Gepäck auf und muss im Laufe des Tages die nächste Hütte erreichen. Dann gibt es die Form, bei der eine feste Unterkunft gewählt wird. Von dort kann man dann geeignete Touren unternehmen. Bei dieser Form hat man mehr Zeit, unterwegs Halt zu machen. Wir Leiter verstehen uns dabei in der Rolle des spirituellen Wegweisers.

Sie haben vorher von der Vermarktung der Berge gesprochen...

Hörwick: Ja, ich habe den Eindruck, dass auch Bergerlebnisse immer käuflicher werden. Schauen Sie sich mal an, wie viel am Mount Everest los ist. Da stehen so viele Menschen in der Schlange, wie wenn hier in der Stadt nach Schulschluss drei Straßenbahnen ausgefallen sind. Die Leute legen einen Haufen Geld auf den Tisch und erwarten dann, dass sie ein bestimmtes Erlebnis bekommen. Dafür gibt es aber keine Garantie.

Das ist doch bei den Bergexerzitien nicht anders.

Hörwick: Wir führen in den faszinierenden Raum der Berge und leiten innere wie äußere Wege an. So findet man bei den Bergexerzitien manchmal eine Antwort auf seine Fragen – und manchmal eben nicht.

Dass Bergerlebnisse immer käuflicher werden, sehe man vor allem an dem gut besuchten Mount Everest, so Hörwick.
Foto: Sun Fei/XinHua, dpa (Symbolbild)

Hatten Sie schon mal enttäuschte Teilnehmer und Teilnehmerinnen?

Hörwick: Natürlich gab es schon Teilnehmende, die zwar alles schön und erholsam fanden, aber denen die Exerzitien sonst nichts gegeben haben. Andere wiederum merken am zweiten Tag, dass sie dem körperlich nicht gewachsen sind und sich völlig falsch eingeschätzt haben. Letztlich geht es um die Frage, was ein Erlebnis zu einem Erlebnis macht. Im Laufe eines Tages passiert eine ganze Reihe von Dingen. Wir animieren die Menschen dazu, über ihren Tag nachzudenken, wichtige Punkte festzuhalten und sich der eigenen Gefühle darüber bewusst zu werden.

Was würden Sie einem Menschen sagen, der sich als gänzlich unspirituell bezeichnet?

Hörwick: Steil formuliert würde ich sagen, so einen Menschen gibt es nicht. Ich wage die These, dass sich jeder Mensch irgendwann im Leben die Frage nach dem Sinn stellt. Bergexerzitien sind zwar ein Angebot der Kirche und als solches sollen sie auch verstanden werden. Das ist mir wichtig. Aber das Angebot richtet sich an alle Menschen. Völlig unabhängig von deren Religion oder von der Frage, ob sie überhaupt an etwas glauben.

Das Buch „Schritte ins Weite – Bergexerzitien planen und durchführen“ ist beim Tyrolia Verlag erhältlich (28 Euro). Bei einer Wanderung in den Bergen erlebt man Situationen, die sich auf das eigene Leben übertragen lassen, sagt Ulrich Hörwick.

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