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Augsburger Panther: AEV-Talent Marco Sternheimer: "Mein Ziel ist es, frecher zu spielen"

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AEV-Talent Marco Sternheimer: "Mein Ziel ist es, frecher zu spielen"

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    Mehr Scorerpunkte, mehr Eiszeit: Marco Sternheimer hat sich in der neuen Saison viel vorgenommen.
    Mehr Scorerpunkte, mehr Eiszeit: Marco Sternheimer hat sich in der neuen Saison viel vorgenommen. Foto: Siegfried Kerpf

    Um das Image von Eishockey-Profis ist es nicht zum Besten bestellt: Sie gelten als Raubeine mit herbem Charme. So gesehen entspricht Marco Sternheimer nicht dem gängigen Klischee. Der 21-Jährige tritt außerhalb der Eisfläche immer mit einem Lächeln im Gesicht auf, ist stets höflich und verbreitet gute Laune. Der Bursche ist ein Sonnenschein, ein Sonnyboy.

    Der Stürmer weiß, dass er auf dem Eis anders auftreten muss. „Mein Ziel ist es, frecher zu spielen“, sagt der gebürtige Augsburger über sein zweites Jahr in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). In der vergangenen Saison schaffte der Spieler mit der Nummer sechs den Durchbruch in der höchsten deutschen Klasse. Er absolvierte 46 Einsätze, feierte seine Tor-Premiere in der höchsten deutschen Klasse und gab vier Vorlagen.

    Über den Sommer hat der 1,80 Meter große Außenstürmer drei Kilo Muskelmasse draufgepackt und wiegt nun 79 Kilogramm, um mehr Gewicht in seine Checks zu legen. Neben mehr Härte hat sich Sternheimer weitere Ziele gesetzt: „Ich will mir nicht mehr so viele Gedanken machen. Keine Angst vor Fehlern haben, befreiter spielen. Und: mehr spielen.“ Denn immer wenn es am Match-Ende eng wird, setzt Tray Tuomie meist nur noch auf seine bewährten Kräfte wie Matt Fraser, Drew LeBlanc, Sahir Gill, Adam Payerl, Jaroslav Hafenrichter und andere erfahrene Profis. Dann dürfen die Jungen nur noch von der Bank aus die Entscheidung mitverfolgen. Die jüngsten drei der ersten vier Saisonpartien der Augsburger waren extrem eng und gingen entweder in die Verlängerung (4:3 in Krefeld) oder ins Penaltyschießen (3:4 gegen Düsseldorf, 4:3 in Schwenningen).

    Kükensturm der Augsburger Panther kann überzeugen

    Sternheimer bildete zuletzt mit Alex Lambacher, 22, und Jakob Mayenschein, 22, den Kükensturm. Vom Trainerteam kommt Lob für den beherzten Auftritt des Trios. „Wir waren sehr glücklich mit der Leistung der drei Jungen. Sie werden wohl wieder ihre Chance bekommen“, sagt Assistenzcoach Jamie Bartman. Auch im Heimspiel am Freitag gegen die Straubing Tigers (19.30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion) wird die Jugend geballt im vierten Sturm auflaufen.

    Die Herzen der AEV-Anhänger schlagen sowieso für Sternheimer, den „Augschburger“. Panther-Marketing-Experte Leonardo Conti fiebert mit der Nummer sechs: „Für die Fans, für unseren Nachwuchs, aber auch aus Marketing-Sicht ist er wichtig. Das ist wie ein kleiner Leuchtturm“, sagt der ehemalige Torhüter, der es selbst aus der AEV-Jugend bis in die Nationalmannschaft gebracht hat, und fügt an. „Ich freue mich jedes Mal, wenn ich ihn auf dem Eis sehe. Nicht nur weil er spielt, sondern auch, weil er einen seine Euphorie und Freude spüren lässt.“

    AEV-Stürmer Sternheimer im Perspektiv-Team für Peking 2022

    Die Panther, so Conti weiter, führen das AEV-Talent bewusst langsam an die Aufgabe heran. Sternheimer entwickle sich gut. „Was fehlt, ist, dass im Punktebereich der Knoten platzt. Wenn das passiert, dann traue ich ihm alles zu“, so der Ex-Keeper. Schließlich durchlief der 21-Jährige die Nachwuchs-Nationalmannschaften des Deutschen Eishockey-Bundes und zählte im vergangenen Jahr zum U25-Perspektiv-Nationalkader für die Olympischen Spiele 2022 in Peking.

    Sternheimer profitiert allerdings wie der aus München gekommene Jakob Mayenschein von der U23-Regel. Demnach können ab dieser Saison nur noch 17 Feldspieler (im Vorjahr 18) mit einer regulären Lizenz eingesetzt werden. Will ein Klub weiterhin 19 Feldspieler aufbieten, muss er seinen Kader mit zwei U23-Spielern auffüllen. Nicht nur Conti sieht die Regelung kontrovers. Einerseits werden so „Biotope“ für die Jungen geschaffen, andererseits erhalten Talente Spielpraxis.

    „Natürlich hilft es mir früher, meine Chance bei den Profis zu bekommen. Aber es wäre auch kein verkehrter Weg über die DEL2 nach oben zu kommen“, sagt Sternheimer dazu. Egal wie, es geht ihm darum, seine Spielzeit von bisher 6:05 Minuten zu steigern. Zum Vergleich: AEV-Topstürmer Adam Payerl kommt in 60 Spielminuten auf eine Eiszeit von 20:31 Minuten.

    Sternheimer weiß, dass er nicht auf seinen Augsburg-Bonus setzen kann, sondern Leistung bringen muss. Aber er spürt die Sympathie auf den Rängen: „Das ist Wahnsinn, wie viele Leute zu mir kommen und mich loben. Die Leute wollen einfach, dass wieder ein Augsburger den Durchbruch schafft. Ich tue alles dafür, dass es klappt.“

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