Nach einer erneut enttäuschenden Saison sind die Panther-Fans frustriert. Der AEV muss jetzt auf ihre Kritik reagieren.
Der Frust der Zuschauer entlud sich am Führungspersonal und am Team der Augsburger Panther. Nach der siebten Pleite in Folge und dem drohenden Abstieg pfiffen die Fans das Management, den Trainer und die Mannschaft gnadenlos aus. Die AEV-Anhänger fragen sich zu Recht, wie das Gründungsmitglied im zweiten Jahr in Folge zum potenziellen Absteiger in die DEL2 geworden ist.
Augsburger Panther im Abstiegskampf: Seit Jahresanfang ging es bergab
Unter dem Strich war der Panther-Kader zu schwach, was auch der schwierigen Personalplanung vor genau einem Jahr geschuldet ist. Augsburg startete ordentlich in die Saison. Bis Weihnachten durften die Panther mit einem Auge sogar in Richtung Play-offs schielen und wähnten sich auf Kurs Klassenerhalt. Doch im neuen Jahr ging es Schritt für Schritt bergab. Während die Konkurrenz sich steigerte, blieb Augsburg stehen. Trainer Christof Kreutzer schaffte es nicht, die Mannschaft sportlich weiterzuentwickeln. Der anfangs zu Recht hochgelobte Finnen-Sturm mit Anrei Hakulinen und Jere Karjaleinen lieferte nicht mehr genügend Tore, eine zweite starke Reihe schälte sich nicht heraus und die Abwehr wirkte permanent überfordert. Aus der Abwärtsspirale fand man nicht mehr heraus. Wenn der 39-jährige Stürmer Thomas J. Trevelyan als Führungsfigur herausgehoben wird, sagt das alles über die Qualität der Mannschaft aus.
Bereits vor einem Jahr wurde diskutiert, warum sich der Klub keinen Sportmanager neben dem Trainer leistet. Alle anderen 13 DEL-Konkurrenten gehen diesen Weg und sind offensichtlich erfolgreicher. Dennoch legte man beide Aufgaben wieder in die Hände einer Person, Christof Kreutzer. Neben dieser Frage müssen die Panther auch überdenken, ob die Führungsstruktur oder auch die Kommunikation mit den eigenen Anhängern und Sponsoren noch zeitgemäß sind. Aus beiden Lagern kommt teils massive Kritik, beide Lager fühlen sich auf einem immer schwierigeren Weg mit einem der kleinsten Etats der DEL nicht mitgenommen. Entsprechend heftig fiel der Protest aus.
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Solange der Hauptgesellschafter und Geschäftsführer (in einer Person) nicht ernsthaft bereit ist, etwas zu ändern, bleibt es auch auf absehbare Zeit so, wie es seit ein paar Jahren eben ist. Man muss wissen, dass er seit wirklich vielen Jahren stattliche Summen aus der Gesellschaft bezieht - sei es als Geschäftsführergehalt oder anderen Honorierungen. Das steht ihm durchaus zu, ist auf der anderen Seite aber das größte Hindernis für eine positive Entwicklung. Sigl positioniert sich immer gerne als "Held der Arbeit", der Eishockey hauptsächlich aus Liebe und Herzblut unterstützt - was aber nur zum Teil (und immer weniger) stimmt. Sein Einsatz für den AEV und die Panther muss honoriert werden. Über die Höhe lässt sich aber streiten. Mit der Rolle des Arbeiterhelden verschleiert er leider auch die mit seiner Person verbundenen finanziellen Belastungen zu Lasten der Panther. Noch viel schwerwiegender ist die Rolle als Hauptgesellschafter. Ein Hauptgesellschafter hat natürlich Interesse an Rendite. Um Rendite zu erwirtschaften sind aber auch finanzielle Investitionen nötig. Ein Hauptgesellschafter muss daher in derart schwierigen Zeiten auch den Hauptteil der Investitionen tragen, um in erfolgreicheren Zeiten wieder Rendite erwirtschaften zu können. Zu Lebzeiten von Martin Horber hat dieser den Panthern große Summen bereitgestellt. Davon hat auch er profitiert. Die beiden Horber-Söhne gehen aber heute deutlich kritischer mit derartigen Investitionen um. Wie gesagt, der Hauptgesellschafter müsste die finanzielle Hauptlast tragen. Die Sponsorengelder und diverse andere Einnahmen reichen dafür nicht aus. Unabhängig davon: Das mächtige System LS als Geschäftsführer und Hauptgesellschafter funktioniert weiter, egal ob die Panther in der DEL oder der DEL2 spielen. Es funktioniert auch, wenn der sportliche Erfolg nicht passt. Er würde sich sicher nicht beschweren, wenn die Panther sportlich wieder erfolgreicher wären. Wirtschaftlich hat dies für ihn jedoch keine Auswirkungen. Die Leidtragenden sind die treuen Fans, die treuen Sponsoren, die treuen Ehrenamtlichen, die schlecht bezahlten Mitarbeiter und die im Verhältnis zu anderen DEL-Clubs auch mehrheitlich schlecht bezahlten Profis. Es ist ein System der Illusion von Profieishockey und der emotionalen und wirtschaftlichen Abhängigkeit geschaffen worden, das kaum einen Gewinner hat und vor allem EINER davon am langen Hebel sitzt.