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Interview
13.01.2018

Dieser Mann plant mit Airbus das Kampfflugzeug der Zukunft

„Für meine Kinder war es im ersten Moment ein Schock, dass ich Siemens verlasse.“Airbus-Militärchef Dirk Hoke hat bei Siemens Karriere gemacht, ehe er zu dem Flugzeugbauer kam.
Foto: Airbus

Dirk Hoke ist Chef der Verteidigungssparte von Airbus. Der Manager hat große Pläne für den Militärflugzeugbau. Davon würden auch die Werke in Augsburg und Manching profitieren.

Dirk Hoke ist hinter Airbus-Chef Tom Enders und Finanzvorstand Harald Wilhelm der mächtigste Deutsche im europäischen Airbus-Konzern. Der 48-jährige schlanke Chef der Airbus Verteidigungs- und Raumfahrtsparte mit weltweit rund 34.500 Mitarbeitern sitzt in seinem Büro in Ottobrunn bei München. Er hat das Sakko abgelegt und trägt modische Turnschuhe mit grünen Streifen, vor Jahren noch undenkbar in steifen Rüstungskreisen. Doch Hoke ist eher locker. Seine Handynummer steht im Intranet des Unternehmens. Jeder aus der Firma kann ihn anrufen oder über soziale Netzwerke mit dem Chef kommunizieren.

Herr Hoke, Sie haben 20 Jahre für Siemens auf fünf Kontinenten gearbeitet. Sie waren Afrika-Chef des Konzerns und maßgeblich am Bau der Magnetschwebebahn in Schanghai beteiligt. Wie bewältigt man ein Leben zwischen Argentinien, China, Marokko, Südafrika, Europa und den USA?

Dirk Hoke: Mir hat meine Begeisterung für Sprachen sehr geholfen. Gerade heute bei Airbus habe ich fast täglich die Gelegenheit, englisch, deutsch, französisch und spanisch zu sprechen. Ich genieße das, denn so lernt man Land und Leute viel besser kennen. Ich konnte auch mal etwas Chinesisch, habe es jedoch wieder verlernt. Portugiesisch verstehe ich recht gut.

Gibt es also einen Trick, Sprachen gut zu lernen?

Hoke: Nach dem Studium bin ich zum französischen Autobauer Renault gegangen. Dort wurde ich ins kalte Wasser geschmissen, weil ich jeden Tag französisch und englisch sprechen musste. Am Anfang war das eine harte Nummer. In Frankreich habe ich bewusst den Kontakt zu Deutschen gemieden, um mich zu zwingen, französisch zu sprechen. Ich habe auch ausschließlich französische Zeitungen und Bücher gelesen sowie französisches Fernsehen geschaut.

Nach zwei Jahren in Paris ging es zu Siemens.

Hoke: Ja, ich wurde dort in das Trainee-Programm aufgenommen und bekam die Chance, für eine Zeit nach Argentinien zu gehen. Dort konnte ich auch Spanisch lernen.

Wo sind Sie als globaler Bürger eigentlich zu Hause?

Hoke: Auch wenn ich in Kassel geboren und in Norddeutschland aufgewachsen bin, liegt meine Heimat schon länger in der Nähe von Nürnberg. Dort lebe ich mit meiner Frau und unseren zwei Kindern.

Warum haben Sie Siemens nach 20 Jahren verlassen? Viele bleiben da ihr ganzes Arbeitsleben lang.

Hoke: Das stimmt. Mir hat die Arbeit dort auch viel Spaß gemacht und ich wurde stark gefördert. Dafür bin ich dankbar. Aber dann kam das Angebot von Airbus. Tom Enders selbst hat mir schließlich den Wechsel in die Luft- und Raumfahrt schmackhaft gemacht, auch wenn es für meine Kinder im ersten Moment schon ein Schock war, dass der Papa Siemens verlässt (lacht). Aber heute identifizieren sie sich genauso wie ich mit diesem großartigen Unternehmen.

Bei Airbus geht es im Militärbereich um weitreichende strategische Entscheidungen. So will die Bundeswehr um 2030 ihre in die Jahre gekommenen Tornado-Flugzeuge ersetzen. Was können Sie der Regierung hier bieten?

Hoke: Unser Vorschlag ist, den Eurofighter so weiterzuentwickeln, dass er den Tornado mittelfristig ersetzen kann. Solch ein Projekt würde gerade auch in Süddeutschland tausende Arbeitsplätze nicht nur bei den großen Luftfahrtunternehmen, sondern auch bei vielen Zulieferbetrieben sichern. Gestärkt würde natürlich auch die Zusammenarbeit in Europa zwischen den Eurofighter-Nationen Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien. Kurzum: Der Eurofighter als bewährtes Waffensystem in der Bundeswehr wäre ein logischer Tornado-Nachfolger.

... und europäische Nationen könnten auf das als Tornado-Ersatz auch in Deutschland zur Diskussion stehende amerikanische Kampflugzeug F-35 von Lockheed Martin verzichten.

Hoke: Neben der operativen Komponente sollte man die gewichtigen industriepolitischen Aspekte der Entscheidung ebenso bedenken. Die Eurofighter-Produktion – etwa in Manching und Augsburg – könnte weiterlaufen, und Europas technologische Kompetenz, Kampfflugzeuge zu bauen, würde gestärkt. Außerdem: Wenn sich Deutschland für die F-35 entscheidet, fürchte ich, wäre insbesondere die langfristige Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich im Bereich Militärflugzeugbau nicht zu halten.

Warum? Frankreich ist doch gar nicht am Eurofighter-Programm beteiligt.

Hoke: Das nicht, aber die Ersatzbeschaffung für den Tornado ist lediglich eine nationale Übergangsphase in Deutschland. Langfristig – also ab 2040 – planen Deutschland und Frankreich gemeinsam ein völlig neues militärisches Kampfflugzeugsystem, das den Tornado, den Eurofighter sowie die französischen Rafale und Mirage ersetzen wird. Für dieses europäische Kampflugzeug der nächsten Generation ist es in meinen Augen zwingend, dass Deutsche und Franzosen eine Führungsrolle übernehmen. Auf industrieller Seite sind das in erster Linie die Unternehmen Airbus und Dassault. Diese strategische Zusammenarbeit wird aber nur gelingen, wenn sich Deutschland für Europa entscheidet. Mit einem Kauf der F-35 riskieren wir diese deutsch-französische Achse.

Wie soll der Eurofighter-Nachfolger einmal aussehen?

Hoke: Es geht nicht nur um eine Flugzeugentwicklung, sondern um ein extrem vernetztes, modulares und leistungsstarkes Gesamtsystem. Das Kampfflugzeug der nächsten Generation wird von mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten Drohnen und Aufklärungsflugzeugen unterstützt und erhält Informationen in Echtzeit von Satelliten, anderen Flugzeugen und Bodenstationen.

Das klingt nach Science-Fiction. Wird das wirklich einmal Realität?

Hoke: Davon gehe ich fest aus. Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr französischer Kollege Emmanuel Macron haben im vergangenen Juli erklärt, dass beide Regierungen gemeinsam den Bau eines neuen europäischen Kampfflugzeugs der nächsten Generation vorantreiben möchten. Das war ein starker Impuls, aber logischerweise erst der Startschuss für eine lange Wegstrecke. In diesem Jahr müssen unbedingt weitere, konkrete Schritte folgen.

Sichert so ein Kampfflugzeug der Zukunft auch Arbeitsplätze bei den Airbus-Standorten in Augsburg und Manching ab?

Hoke: Die großen Luftfahrtstandorte in Deutschland – und dazu zählen Manching und Augsburg – würden von solch einem Gemeinschaftsprojekt gewiss profitieren. Aber am wichtigsten ist: Wir unterstützen mit dieser deutsch-französischen Initiative eine europäische Vision der Souveränität.

Visionen haben ihre Tücken. Beim europäischen Airbus-Transportflugzeug A400M ging schief, was schiefgehen konnte. Zu spät, zu teuer, zu komplex. Warum sind Sie trotzdem angesichts des finanziellen A400M-Desasters von Siemens zu Airbus gegangen?

Hoke: Ganz klar: Wir würden den A400M-Vertrag von damals mit unseren Regierungspartnern heute so nicht mehr unterschreiben. Ich habe natürlich gewusst, was da auf mich zukommt, bevor ich zu Airbus gegangen bin. Aber wissen Sie, was mich zuversichtlich stimmt? Die A400M-Piloten, mit denen ich sprechen konnte, sind von dem Flieger total begeistert. Auch wenn wir noch viele technische Herausforderungen meistern müssen, sagen die Piloten, dass sie mit der A400M das modernste und leistungsstärkste Transportflugzeug der Welt haben. Irgendwann wird der A400M auch ein Exportschlager, und ich bin zuversichtlich, dass wir 2018 den Grundstein dafür legen können.

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