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Foto: dpa
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In einem Interview sagte der Audi-Chef, das Vorgehen Dobrindts habe ihn „persönlich sehr enttäuscht“.

06.06.2017

Stadler spricht sich mit Dobrindt aus

Audi-Chef sei „übers Ziel hinausgeschossen“

Audi-Chef Rupert Stadler hat sich nach seinem Ärger über die Bekanntgabe neuer Erkenntnisse zu Abgasmanipulationen mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt ausgesprochen. „Das Thema ist aus der Welt“, sagte ein Sprecher des Mutterkonzerns Volkswagen. „Dass Herr Stadler etwas übers Ziel hinausgeschossen ist, ist für uns Historie“, sagte der Sprecher mit Blick auf ein Interview, das der Audi-Chef der Automobilwoche gegeben hatte. Darin hatte Stadler Dobrindt vorgeworfen, sich mit der Veröffentlichung auf Audi-Kosten profiliert zu haben.

Dobrindt hatte vergangene Woche bekannt gegeben, dass Audi eine „unzulässige Abgas-Software“ in den Oberklasse-Modellen Audi A8 und A7 mit V6- und V8-Dieselmotoren verwendet habe. Damit weitete sich der Abgas-Skandal beim VW-Konzern erneut aus.

Im Anschluss hatte der Audi-Chef Dobrindt scharf kritisiert: „Dass Herr Dobrindt allein vorprescht, hat mich persönlich sehr enttäuscht“, sagte Stadler. Man habe die Erkenntnisse „gemeinsam kommunizieren“ wollen. Sowohl der Konzern als auch das Bundesverkehrsministerium bestätigten, dass Dobrindt sein Vorgehen zuvor mit VW-Konzernchef Matthias Müller abgestimmt hatte.

Stadler steht wegen seiner Rolle bei der Aufarbeitung des Abgasskandals schon länger in der Kritik. Dennoch war sein Vertrag vor kurzem erst um weitere fünf Jahre verlängert worden. Zu Medienberichten über eine mögliche Ablösung Stadlers sagte der VW-Sprecher, Vorstand und Aufsichtsrat hätten „diese Diskussion zu Herrn Stadler nicht geführt“. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtete, VW wolle noch vor Ende des Jahres „ein Paket für den personellen Neuanfang in Ingolstadt schnüren“, ohne Stadler an der Spitze. (dpa)

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