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Heizungsgesetz: Wärmepumpenhersteller klagen nach Heizungsgesetzstreit über Absatzeinbruch

Heizungsgesetz

Wärmepumpenhersteller klagen nach Heizungsgesetzstreit über Absatzeinbruch

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    Um die Wärmepumpe gab es Streit: Die Wärmepumpenhersteller kritisieren nun, wie die Diskussionen um das geplante Heizungsgesetz abgelaufen sind.
    Um die Wärmepumpe gab es Streit: Die Wärmepumpenhersteller kritisieren nun, wie die Diskussionen um das geplante Heizungsgesetz abgelaufen sind. Foto: Silas Stein, dpa

    Die Wärmepumpen-Hersteller klagen nach dem harten Streit um das geplante Heizungsgesetz über einen Absatzeinbruch und eine tiefe Verunsicherung der Verbraucher. „Die Klopperei in der Politik rund um das Gebäude-Energiegesetz war eine Katastrophe“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Wärmepumpe, Paul Waning, unserer Redaktion. „Bei den Verbrauchern ist die Verunsicherung groß“, sagte er weiter und berichtete: „Die Nachfrage nach Öl- und Gaskesseln geht spürbar nach oben, der Absatz an Wärmepumpen knickt ein."

    Der Verbandschef kritisierte die Änderungen der Ampel-Parteien an dem ursprünglichen Gesetzentwurf, als Bruch früherer Zusagen an seine Branche. „Der Kompromiss der Koalition ist höchst ärgerlich“, sagte Waning. „Er bietet noch keine verlässlichen Rahmenbedingungen für den Hochlauf der Wärmepumpe, den die Politik von der Industrie und vom Handwerk gefordert hat.“ Statt wie auf dem Wärmepumpen-Gipfel ist vereinbart, dass ab dem Jahr 2024 pro Jahr 500.000 neue Wärmepumpen geliefert und installiert werden könnten, um Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, werde der Prozess nun verlangsamt.

    Waning: Hersteller haben fünf Milliarden Euro investiert

    „Das ist ärgerlich für die Hersteller: Sie haben fünf Milliarden Euro in Werkshallen, Maschinen, Schulungen und Produkte investiert“, kritisierte Waning. „Bis 2028 herrscht für die Kunden Orientierungslosigkeit, der Industrie und dem Handwerk fehlt Planungssicherheit. Zudem sind zahlreiche Fragen offen, das ist alles sehr bedauerlich.“  Zudem sei das Fördersystem über die verschiedenen Institutionen und kommunale Programme ist sehr unübersichtlich und schwer verständlich. „Wir wünschen uns von der Politik vor allem ein einfaches Förderregime. Es muss für die Menschen klar sein: Wann bekomme ich wie viel Geld für welche Technik“, forderte Waning.

    Eine Gefahr sei auch die unklare Zukunft der Energiepreise: „Wenn Gas billiger wird, Strom aber teurer, werden viele Menschen Gasheizungen einbauen“, sagte Waning. „Will man die Wärmepumpe fördern, darf das Preisverhältnis von Strom zu Gas nicht viel größer als 2,5 sein“, betonte er. Dies sei eine Entscheidung der Politik. „Am Ende aber wird sich die Wärmepumpe als Ersatz für Öl- und Gasheizungen durchsetzen, keine Frage“, zeigte sich der Verbandschef zuversichtlich. „Im Jahr 2022 hatten bereits 57 Prozent der Neubauten eine Wärmepumpe. Das Problem ist heute eher, dass sich nur wenige Menschen einen Neubau leisten können.“

    Derweil steigt durch den Einbau einer Wärmepumpe der Wert einer Immobilie. (AZ)

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