80.000 Euro für Auftragsmord im Raum Augsburg: Aufregung im Prozess
Plus Im Raum Augsburg sollte offenbar ein Oppositioneller des tschetschenischen Regimes umgebracht werden. Nun heißt es, sein Bruder, ein Gegner von Ramsan Kadyrow, sei verschwunden.
Die Sicherheitsvorkehrungen in dem Prozess am Oberlandesgericht in München sind enorm, die Vorwürfe bergen politische Brisanz. Es geht um die Frage, ob Valid D., ein 47-jähriger Russe, im Auftrag tschetschenischer Regierungskreise den Mord eines im Raum Augsburg lebenden Mannes geplant hat: Mokhmad A., 27 Jahre alt, seit 2017 Asylbewerber in Deutschland und ein öffentlich auftretender Kritiker des tschetschenischen Diktators Ramsan Kadyrow. Dass die Sicherheitsmaßnahmen ihren Grund haben, zeigt sich derzeit: Tumso A., Bruder von Mokhmad, ist ein bekannter Exil-Oppositioneller des Kadyrow-Regimes – und offenbar seit Tagen verschwunden. Verschiedene Medien berichten, er könnte in Schweden ermordet worden sein. Das stimmt nach Informationen des Oberlandesgerichtes allerdings nicht.
In der Vergangenheit hatte es tatsächlich einmal einen Mordanschlag auf den Youtuber und Blogger Tumso A. gegeben. Laut Anklage des Generalbundesanwalts ging dem Mordplan gegen Mokhmad A. bereits ein gescheitertes Attentat auf seinen Bruder voraus, der zuletzt in Schweden lebte. Ziel sei es gewesen, nach dem fehlgeschlagenen Mordversuch an Tumso A. "die Kritik durch die Tötung seines Bruders zum Schweigen zu bringen", heißt es in der Anklage. Wie die Bundesanwaltschaft mitteilte, soll Valid D. im Jahr 2020 von einem "Mitglied im Sicherheitsapparat des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow" mit der "logistischen Organisation der Tötung eines in Deutschland lebenden Exil-Oppositionellen" beauftragt worden sein. Der 47-Jährige nahm den Auftrag demnach an und begann mit der Planung der Tat. Den Ermittlungen zufolge hatte Valid D. dafür 80.000 Euro zur Verfügung. Er verschaffte sich laut Bundesanwaltschaft eine Schusswaffe mit Munition und Schalldämpfer, er brachte die Adresse von Mokhmad A. im Raum Augsburg in Erfahrung und reiste im Sommer 2020 zu der Asylunterkunft, um sie auszuforschen.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Was hat bitte das Hochhaus der AZ auf dem Foto mit dem Fall zu tun?