Nach dem Impfstopp für Johnson & Johnson droht ein Scheitern der Herdenimmunität bis Herbst. Beim amerikanischen Impfstoff von Johnson & Johnson werden vier Fälle von gefährlichen Hirnvenenthrombosen bei jungen Menschen geprüft. Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA empfahl daraufhin einen sofortigen Impfstopp. Für Deutschlands Impfstrategie ist die Nachricht ein schwerer Schlag. Die für April bis Juni insgesamt versprochenen 10,1 Millionen Impfdosen von Johnson & Johnson waren ein wesentlicher Teil der deutschen Impfkampagne. Nun drohen sie – wie die bis Juni erwarteten 15 Millionen Dosen von AstraZeneca – eingeschränkt nur an Ältere verimpft werden zu können. Immunologe Carsten Watzl fordert deshalb einen Alleingang der Bundesregierung.
Eine vorgezogene Lieferung des Biontech/Pfizer-Impftstoffs könnte dieses Loch stopfen. Laut EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen wollen die Hersteller Biontech und Pfizer bis Ende Juni zusätzlich 50 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an die EU-Staaten liefern. Von der zusätzlichen Lieferung kann Deutschland etwa neun Millionen Dosen erwarten. Diese könnten die möglichen Ausfälle beim Impfstoff von Johnson & Johnson zum Teil wettmachen.
Weitere wichtige Corona-Nachrichten des Tages:
- Was kann eine nächtliche Ausgangssperre bewirken? Bald könnte bundesweit in Corona-Hotspots eine Ausgangssperre gelten. Doch wie sie durchgesetzt werden soll, ist fraglich. Reporter Fabian Huber war zu später Stunde in Ingolstadt unterwegs. Dort gilt die Ausgangssperre bereits. Hier lesen Sie seine Eindrücke des Streifzugs durch die Nacht.
- Menschen unter 60 Jahren bekommen nach einer Erstimpfung mit AstraZeneca einen anderen Impfstoff. Der Impfstoff von AstraZeneca wird Menschen unter 60 nicht mehr verabreicht. Jüngere, die eine Erstimpfung damit bekommen haben, erhalten nun Biontech oder Moderna als Zweitimpfung. Das haben die Gesundheitsminister der Bundesländer beschlossen.
- Dänemark verzichtet dauerhaft auf den Einsatz des Astrazeneca-Impfstoffes. Dänemark hatte die Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca am 11. März vorsorglich und zunächst für 14 Tage ausgesetzt. Jetzt hat das EU-Land den Einsatz des Impftstoffs komplett eingestellt. Trotzdem teile man in Dänemark die Einschätzung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA, wonach das Präparat mehr Vor- als Nachteile vor allem für ältere Menschen habe.
Die Zahlen: Bislang gibt es in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts 3.044.016Fälle, das sind 21.693 mehr als am Vortag. In Bayern haben sich bisher 536.8125 Menschen mit dem Virus infiziert, das sind 4083 mehr als am Vortag.
Mit unseren interaktiven Karten und Grafiken geben wir Ihnen einen Überblick:
- über alle wichtigen Corona-Zahlen für Ihre Region, Bayern und Deutschland
- über das Infektionsgeschehen in allen Ländern der Welt
- über den Stand der Corona-Impfungen in Deutschland
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