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Foto: Hieronymus Schneider
Foto: Hieronymus Schneider

Helene Schmalz Mitte hat die tausendste Fahrt mit dem Bürgerbus G0Kel unternommen.

Kleinaitingen
06.11.2021

Kostenlos übers Lechfeld: 1000 Fahrgäste saßen schon im Bürgerbus  

Von Hieronymus Schneider

Plus Helene Schmalz ist die 1000. Kundin des Bürgerbusses der Verwaltungsgemeinschaft Kleinaitingen. Bald gibt es neue Haltestellen und einen neuen Fahrplan.

Der Bürgerbus der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Großaitingen wurde am 1. März in Betrieb genommen. Seitdem fährt der Bus mit dem originellen Namen GOKel, der für die Mitgliedsgemeinden Großaitingen, Oberottmarshausen und Kleinaitingen sowie für den elektrischen Antrieb steht, nach einem festen Fahrplan zwischen allen Ortsteilen des Gemeinschaftsgebiets hin und her.

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Am 27. Oktober konnte unlängst die 1000. Fahrgastfahrt gezählt werden. Und diese fiel auf eine Stammkundin des Bürgerbusses. Helene Schmalz aus Kleinaitingen fährt regelmäßig zwei- bis dreimal in der Woche mit dem GOKel zum Einkaufen oder zu Arztterminen nach Großaitingen oder Bobingen. "Ich bin dankbar für diese kostenlose Fahrtgelegenheit ohne Fahrkarte. Da ich selbst kein Auto habe, wäre ich sonst auf andere angewiesen, und die Busfahrer sind sehr zuvorkommend und hilfsbereit", sagt die Rentnerin. Helene Schmalz und die Cheffahrerin Martina Crostewitz sind inzwischen gute Bekannte geworden.

Neuer Fahrplan für den Bürgerbus auf dem Lechfeld

Die drei Bürgermeister, Erwin Goßner (Großaitingen), Rupert Fiehl (Kleinaitingen) und Andreas Reiter (Oberottmarshausen), bedankten sich bei Helene Schmalz für die häufige Nutzung des Gemeinschaftsbusses mit einem Blumenstrauß und kleinen Präsenten. "Sie beweisen damit, dass der Bürgerbus eine umweltfreundliche und wichtige Einrichtung für die Mobilität aller Bürger ist und von diesen auch angenommen wird", sagte Goßner auch mit dem Seitenblick auf gelegentliche Äußerungen, dass sich der Bus nicht rentieren würde.

Ab Dezember wird der Fahrplan nach den Wünschen der Fahrgäste und nach den meistfrequentierten Strecken angepasst. Der Bus fährt dann täglich von Montag bis Freitag auf zwei Routen um 9.15 Uhr ab Kleinaitingen über Großaitingen mit Gnadental, Reinhartshofen, Hardt, Bobingen, Oberottmarshausen und kommt um 12.44 Uhr wieder in Kleinaitingen an. Die zweite Tour geht von 14 bis 16.04 Uhr und die dritte von 17.03 Uhr bis 18.49.

Neue Haltestellen in Großaitingen, Oberottmarshausen und Bobingen

Zu den bisherigen Haltestellen bei Einkaufsmärkten und Gaststätten kommen der Edeka-Markt in Großaitingen sowie der Parkplatz und das Bürgerhaus in Reinhartshofen neu hinzu. "Ich kann gemütlich meine Einkäufe erledigen, bis der Bus auf seiner Tour wieder zurückkommt", bestätigt Helene Schmalz. Auch die Bahnhöfe in Oberottmarshausen und Bobingen werden zu Anschlusszeiten von Zügen angefahren.

Darüber hinaus werden Sonderfahrten zu Veranstaltungen wie Märkte, Konzerten oder Theateraufführungen im gesamten Lechfeld, aber auch nach Schwabmünchen oder Königsbrunn ins Programm aufgenommen. Der neue Fahrplan und Sonderfahrten werden durch Hauswurfsendungen und im Internet auf der Homepage der Verwaltungsgemeinschaft Großaitingen bekannt gemacht.

Bund und Landkreis zahlen beim Bus mit

Die Finanzierung des Bürgerbusses steht auf mehreren Säulen. 2018 bewarb sich die VG Großaitingen um Fördermittel des Bundes und erhielt im zweiten Anlauf die Zusage für die Anschaffung des Busses, weiterer E-Fahrzeuge und für eine Schnellladestation. Der Bus alleine kostete rund 160.000 Euro, davon zahlte der Bund rund 65.000 Euro und noch fast 18.000 Euro für die Ladesäule. An den Restkosten beteiligt sich der Landkreis Augsburg mit 60 Prozent bei der Fahrzeuganschaffung und dem Betrieb des Bürgerbusses für drei Jahre. Ein Förderantrag liegt noch mit offenem Ausgang bei der Regierung von Schwaben, hier hoffen die drei Projektgemeinden nochmals auf 10 bis 20.000 Euro, den Rest finanzieren sie selbst.

Und schließlich unterstützen auch die Lechwerke mit einer Beteiligung an der Errichtung der Schnellladesäule und durch Kommunale Werbepartnerschaft mit zweijährigen Kooperationsverträgen. Diese beinhalten die Befreiung von der Grundgebühr für den Autostromvertrag und 3000 Kilowattstunden pro Fahrzeug und Jahr. Bei der Kalkulation der Unterhaltskosten geht die Verwaltungsgemeinschaft von rund 70.000 Euro aus, somit verbleiben für die Gemeinden pro Jahr ein Anteil von rund 28.000 Euro.

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