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Foto: Doris Wiedemann (Symbolfoto)
Foto: Doris Wiedemann (Symbolfoto)

In der Wertachklinik in Schwabmünchen gibt es einen bestätigen Fall einer Corona-Mutation. Der infizierte Mann wurde sofort isoliert.

Landkreis Augsburg
05.02.2021

Zwei Patienten mit Corona-Mutationen in der Wertachklinik

Von Maximilian Czysz, Philipp Kinne

Plus In der Wertachklinik in Schwabmünchen gibt es zwei bestätige Fälle einer Corona-Mutation. Die Infizierten wurden sofort isoliert.

Am Dienstagnachmittag hieß es, dass die Wertachkliniken mit ihren beiden Standorten in Schwabmünchen und Bobingen wegen möglicher Corona-Mutationen in Alarmbereitschaft seien. Wenig später trat der Fall ein.

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Am Freitag bestätigte ein Laborbefund, dass ein Patient an einer Mutationsvariante erkrankt ist. Um welche Variante es sich handelt, steht noch nicht fest. Der Covid-Patient war am Dienstagabend in der Wertachklinik in Schwabmünchen aufgenommen worden. Standardmäßig wurde ein Antigen- und PCR-Test durchgeführt. Das Ergebnis war positiv. Der Mann wurde daraufhin auf die Covid-Station gebracht. Laut Klinikleitung befindet er sich seitdem in Einzelisolation. Nachdem vom Gesundheitsamt der Hinweis eingegangen war, dass es sich um eine Mutation handeln könnte, wurden alle Mitarbeiter der Station über den Fall informiert.

Mutation in der Wertachklinik: Patienten sofort isoliert

Wegen der Mutation gelten jetzt besondere Schutzvorkehrungen. Der Mann darf zum Beispiel nur von den selben Mitarbeitern in der strikten Isolierung behandelt werden. Sie müssen ihre komplette Schutzkleidung wechseln. Besucher dürfen seit November die Klinik nicht mehr betreten. In Ausnahmefällen kann ein Besuch gestattet werden - seit Anfang der Woche nur noch mit FFP2-Maske.

Am Freitag wurden alle Mitarbeiter der Klinik über die neue Situation informiert. Neben der Corona-Variante ging es auch um drei neue Covid-Fälle unter Mitarbeitern, die in den vergangenen Tagen festgestellt wurden. Die positiven Befunde stünden in keinem Zusammenhang mit dem Auftreten der ersten Covid-Mutante, sagt Klinik-Vorstand Martin Gösele. Kontaktpersonen der erkrankten Mitarbeiter seien umgehend getestet worden. Auf beiden Stationen der betroffenen Mitarbeiter hätten Reihentestungen stattgefunden. Die Ergebnisse waren negativ.

Am Freitagnachmittag wurde ein weiterer Patient mit einer Corona-Mutation über die Notaufnahme aufgenommen.


Situation in den Kliniken bleibt angespannt

"Die Mutation macht die Lage nicht einfacher", sagt Gösele. In Schwabmünchen sind derzeit fünf von sechs Intensivbetten belegt. In Bobingen das gleiche Bild. Mehrere Patienten werden auf der Intensivstation beatmet. "Wir sind voll ausgelastet", sagt Gösele, der wie in den vergangenen Wochen die Situation in den beiden Häusern transparent macht.

Sieben Mutationsfälle im Landkreis

Im Landkreis Augsburg gibt es mittlerweile sieben Mutationsfälle. Bislang war unklar, wo und wie sich diese Personen mit der mutmaßlich gefährlicheren Variante von Corona infizierten. Auf Nachfrage teilt das Landratsamt nun mit, dass sich die Infizierten nicht im Ausland angesteckt hätten.

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In anderen Landkreisen, wie zum Beispiel im Kreis Dillingen, stehen die Mutationsvarianten in Zusammenhang mit Reiserückkehrern. Im Kreis Augsburg allerdings ist davon auszugehen, dass sich die Betroffenen in der Region angesteckt haben. Drei der bislang bekannten sieben Fälle stünden in einem Zusammenhang, erklärt Jens Reitlinger, Sprecher des Landratsamtes. Die anderen vier seien unabhängig voneinander zu betrachten.

Mutiertes Coronavirus im Kreis Augsburg: Sieben Fälle bekannt

Bislang ist nur belegt, dass sich die Betroffenen mit einer mutierten Form des Coronavirus angesteckt haben. Welche das im Detail ist, sollen genauere Untersuchung zeigen. Deren Ergebnisse werden in etwa zwei Wochen erwartet.

Es gibt zahlreiche Mutationen des Coronavirus. In Bayern sind bereits mehrfach die bekannten Varianten aus Großbritannien und Südafrika aufgetreten. Bei denen wird eine leichtere Übertragbarkeit befürchtet, die Krankheitsverläufe sollen aber nicht schwerer sein. Laut RKI sei noch unklar, wie sich diese neuen Varianten auf die Situation in Deutschland auswirken werden. "Aber bei erhöhter Übertragbarkeit der neuen Virusvarianten besteht die Möglichkeit, dass noch mehr Menschen an Covid-19 erkranken und sich die Lage weiter verschärft", so das Institut.

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