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Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Symbolbild)
Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Symbolbild)

Die Zahl bestätigter Schäden nach einer Corona-Impfung ist im Landkreis Aichach-Friedberg äußerst gering.

Aichach-Friedberg
14.06.2021

Extrem selten: Wenn nach der Corona-Impfung massive Probleme auftreten

Von Max Kramer

Plus Impfschäden nach einer Corona-Impfung sind im Landkreis Aichach-Friedberg äußerst selten. Doch es gibt zwei ungeklärte Todesfälle. Wie Fälle verfolgt werden.

Jeder vierte Landkreis-Bewohner ist inzwischen vollständig gegen Corona geimpft. Das geht aus Zahlen hervor, die das Landratsamt am Montag veröffentlicht hat. Zumindest die erste Impfung haben demnach 53.250 Menschen erhalten, rein rechnerisch entspricht dies einer Quote von 39,5 Prozent. Fast alle diese Impfungen liefen reibungslos ab. Die Zahl der bestätigten Impfschadensfälle ist im Landkreis verschwindend gering. Es gibt jedoch auch zwei ungeklärte Todesfälle in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung.

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Corona-Impfung in Aichach-Friedberg: Zwei Impfschäden bestätigt

Wie das Gesundheitsamt Aichach-Friedberg auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt, liegen bislang zwei Impfschadensmeldungen und zwei Verdachtsmeldungen nach dem Infektionsschutzgesetz vor. Zweimal ging es dabei um den Impfstoff von Biontech/Pfizer, einmal um den von AstraZeneca. Im verbleibenden Fall ist der Hersteller nicht bekannt. Von den beiden Impfschadensmeldungen ist eine als medizinisch schwerwiegend und eine als mittelgradig einzustufen, wie Dr. Viktoria Schaefer, kommissarische Leiterin des Gesundheitsamts, mitteilt. Beide Patienten hätten überlebt. In diesen Fällen sei bekannt, dass es keine Reaktionen in Verbindung mit früheren Impfungen gegeben habe.

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Offen sind dagegen die beiden Verdachtsfälle. Dabei handle es sich "um ungeklärte Todesfälle nach Impfung", erklärt Dr. Schaefer. Die Staatsanwaltschaft habe jedoch jeweils keine Obduktion angeordnet. Warum? Matthias Nickolai, Sprecher der Staatsanwaltschaft Augsburg, erklärt gegenüber unserer Redaktion: "Voraussetzung dafür, dass die Staatsanwaltschaft einen Obduktionsbeschluss erwirken kann, ist, dass aufgrund konkreter Tatsachen der Verdacht für ein Fremdverschulden am Tod besteht." Jeder Fall sei dementsprechend einzeln zu prüfen. "In den beiden vorliegenden Fällen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg gab es keine ausreichenden Anhaltspunkte, die eine Obduktion als strafprozessuale Maßnahme ermöglicht hätten."

Schwerwiegende Probleme nach Corona-Impfung sehr selten

Ein zeitlicher Zusammenhang zwischen Impfung und Reaktion bedeutet nicht zwangsläufig, dass es auch einen ursächlichen Zusammenhang gibt. Schmerzen an der Einstichstelle, Übelkeit, Müdigkeit oder Kopfschmerz nach der Impfung gelten als normal und unbedenklich. Treten doch Impfschäden, Komplikationen oder unübliche Nebenwirkungen auf, melden dies entweder der Impfarzt oder der behandelnde Arzt an das Gesundheitsamt. Dort werden Informationen wie der Zeitpunkt der Impfung, der Beginn der Erkrankung oder die Chargennummer des Impfstoffs zusammengetragen. Diese Daten gehen dann gebündelt und anonymisiert an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) sowie an das Paul-Ehrlich-Institut, wo die Fälle erneut untersucht werden.

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Nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts treten bei allen Corona-Impfstoffen zusammen pro 1000 Dosen 1,6 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen und Impfkomplikationen auf. Bei 0,2 pro 1000 Impfungen liegt die Rate gemeldeter schwerwiegender Reaktionen. Etliche Studien deuten darauf hin, dass der Nutzen einer Corona-Impfung in den allermeisten Fällen die Risiken bei Weitem überwiegt.

Sieben-Tage-Inzidenz im Wittelsbacher Land bleibt stabil

Wie das Landratsamt mitteilt, warten im Wittelsbacher Land aktuell rund 10.900 priorisierte Personen auf die Impfung – das sind deutlich weniger als noch vergangene Woche (rund 13.400). In der Gruppe eins, zu der unter anderem über 80-Jährige zählen, warten aktuell 105 Personen auf einen Termin, in Gruppe zwei sind es rund 940. Der Großteil der priorisierten Nichtgeimpften ist in Gruppe drei zu finden: Aktuell warten hier 9860 Personen. Der Landkreis geht aktuell davon aus, dass frühestens ab kommender Woche in den Impfzentren wieder deutlich mehr Erstimpfungen stattfinden können.

Unterdessen bleibt die Sieben-Tage-Inzidenz im Wittelsbacher Land stabil. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) lag sie am Montag bei 15,6. Das entspricht einem leichten Rückgang im Vergleich zum Vortag, an dem das RKI 16,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen registriert hatte.

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