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Foto: Silvio Wyszengrad
Foto: Silvio Wyszengrad

Das Augsburger Klimacamp soll verschönert werden.

Augsburg
03.11.2022

Aktivisten bauen um: Das Augsburger Klimacamp soll schöner werden

Von Ina Marks

Plus Das Klimacamp ist wegen seines Aussehens vielen Augsburgern ein Dorn im Auge. Den Aktivisten ist dies relativ egal. Trotzdem bauen sie jetzt um.

Nicht nur auf dem Augsburger Rathausplatz werden gerade die Bretterbuden für den Christkindlesmarkt aufgebaut – auch auf dem Fischmarkt direkt neben dem Rathaus wird gewerkelt und gehämmert. Aber nicht für den Verkauf gebrannter Mandeln, für Bratwurstsemmeln schon gar nicht. Die Umweltaktivistinnen und -aktivisten bauen um. Das Klimacamp soll schöner werden. Die Motivation dahinter? Jedenfalls nicht die Kritik von Augsburgerinnen und Augsburgern, die das Klimacamp als unansehnlich betrachten oder gar als Schandfleck bezeichnen.

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Mit der Umgestaltung wolle man sich nicht einfach an das Stadtbild anpassen, sondern umgekehrt im Klimacamp die Visionen für eine schönere und bessere Stadt gestalten, betont Aktivist Ingo Blechschmidt. Dazu brauche es gute Bedingungen für die Klimacamper vor Ort. Dass der Winter vor der Tür steht, ist offenbar auch ein Aspekt des Umbaus.

Hinter Umbau des Augsburger Klimacamps steckt ein Gemeinschaftsprojekt

"Die Minusgrade kommen, da wollen wir uns gut in den Hütten aufhalten können", sagt Vivian Führer, der nicht nur selbst bei den Arbeiten mithilft, sondern nach eigenen Angaben die Arbeiten federführend organisiert. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt, unterstützt von der Alten Schmiede Augsburg, einem Architekten und Studierenden des Hochschul-Studiengangs für energieeffizientes Bauen und Planen. Der 18-Jährige zückt sein Smartphone, um den Plan des "neuen" Klimacamps zu zeigen.

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Foto: Silvio Wyszengrad
Foto: Silvio Wyszengrad

Vivian Führer packt bei den Umbauarbeiten im Augsburger Klimacamp auch mit an.

Ein kleiner "Innenhof" wird umrahmt von den bisherigen Schlafboxen und dem Büro sowie von den neu entstehenden kleinen Hütten aus Brettern. Sie bieten den Klimacampern Rückzugsmöglichkeiten, Schlafstellen und Lagerfläche. Alles soll gut gedämmt werden. "Der Wind ist eine Thematik. Die Sicherheit für uns, damit wir beruhigt schlafen können, eine andere", erklärt der Aktivist. Der Wunsch nach einer Veränderung sei innerhalb des Camps entstanden. "Es gab Leute, die sich unter den bisherigen Umständen nicht mehr wohlfühlten."

Als das Augsburger Klimacamp vor zwei Jahren bezogen wurde, sei es nicht fachmännisch errichtet worden. Das werde nun geändert. Dass die Stadt während des Christkindlesmarktes einen Toilettencontainer auf dem Fischmarkt aufstellen will, sieht der Aktivist entspannt. Wahrscheinlich werde das Häuschen hinter dem Camp platziert, meint er. Er konzentriert sich lieber auf die neue Optik des Camps, das künftig grün gestaltet werden soll – mit Pflanzen an den Wänden. Am Pavillon, quasi der Eingang, hängt auch schon eine Lichterkette. "Vielleicht gibt es auch noch einen Christbaum", sagt Vivian Führer und fügt schnell hinzu: "Aber keinen gefällten, sondern als ganze Pflanze."

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