Das Corona-Update vom 16. März
Jeden Tag laufen viele Nachrichten zum Coronavirus über den Ticker. Wir sammeln an dieser Stelle alles, was heute wichtig ist – mit besonderem Blick auf Bayern und unsere Region.
Bayern hält am bundesweiten Prinzip der Corona-Notbremse fest. Wenn in einer kreisfreien Stadt oder einem Landkreis der Inzidenzwert über 100 liegt, also mehr als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gemeldet werden, bedeutet das eine Rückkehr zum Lockdown bzw. die Rücknahme der Lockerungen. Markus Söder betonte nach der Kabinettssitzung am Dienstag: "Es gibt keinen Anlass, vom System der Inzidenzen abzukehren. Dies wäre ein Blindflug mit erheblichstem Gefahrenpotenzial." Wirklich optimistisch, erklärte der Ministerpräsident weiter, sei er erst für Pfingsten und für den Sommer.
Der Korruptionsskandal um Georg Nüßlein zeigt: Bundestagsabgeordnete können Firmenbeteiligungen ganz legal verheimlichen. Gemeinsame Recherchen unserer Redaktion mit dem ARD-Politmagazin "report München" offenbaren jahrzehntelang gewachsene Netzwerke aus alten Tagen der Jungen Union. Die Spur zu den Geldflüssen bei der Masken-Affäre führt dabei unter anderem nach Liechtenstein und in die Karibik. Hier finden Sie den Bericht der Kollegen Michael Stifter und Holger Sabinsky-Wolf. Zu den Hintergründen ihrer Recherche äußern sich die Leiter der Ressorts Politik bzw. Bayern außerdem in einem Video.
Weitere wichtige Corona-Nachrichten des Tages:
Bayerns Familienministerin konkretisiert Corona-Testpflicht für Kita-Kinder und Personal mit Schnupfen. Wenige Stunden nachdem die neue Regelung des Freistaats am Montag in Kraft trat, ruderte Carolina Trautner zurück und erklärte: Nach einer auskurierten "leichten Erkältung" dürfen Kinder ohne negativen Corona-Test wieder die Kita besuchen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Weil die Infektionszahlen weiter steigen, will Bayern die Möglichkeiten der freiwilligen Selbsttests an Schulen zeitnah ausbauen. Kommt nun eine Corona-Testpflicht? Michael Piazolo will zumindest ein Konzept für die Zeit nach Ostern erarbeiten. Genauer erklärte der Kultusminister: "Ziel ist es, alle Lehrer und Schüler zwei Mal die Woche zu testen." Übrigens, genau heute vor zwölf Monaten begann der erste Lockdown für die Schulen. "Die Politik hatte ein ganzes Jahr Zeit herauszufinden, wie man Schulen Corona-fest macht. Doch bis heute lassen Staatsregierung, Gesundheits- und Kultusministerium Chance um Chance verstreichen", kritisiert meine Kollegin Sarah Ritschel in ihrem Kommentar.
Das vorläufige AstraZeneca-Verbot sorgt für Impfchaos. Die europäische Arzneimittelbehörde hat bereits angekündigt, die Berichte über Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit einer AstraZeneca-Impfung genau zu überprüfen. Doch was bedeutet das alles für Menschen, die bisher nur eine Erstimpfung erhalten haben? Kritische Stimmen führen als Argument für die Wiederaufnahme der Impfungen an, das Thrombose-Risiko bei einer AstraZeneca-Impfung sei niedriger als bei der Anti-Baby-Pille. Doch stimmt dieser Vergleich? Der Allgemeinarzt und CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Pilsinger warnt unterdessen: "Bei einer langfristigen Aussetzung der Impfungen von AstraZeneca ist das Wettrennen gegen die Dritte Welle nicht mehr zu gewinnen."
Die Zahlen: Bislang gibt es in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts 2.581.329 Fälle, das sind 5480 mehr als am Vortag. In Bayern haben sich bisher 459.869 Menschen mit dem Virus infiziert, das sind 892 mehr als am Vortag.
Mit unseren interaktiven Karten und Grafiken geben wir Ihnen einen Überblick:
- über alle wichtigen Corona-Zahlen für Ihre Region, Bayern und Deutschland
- über das Infektionsgeschehen in allen Ländern der Welt
- über den Stand der Corona-Impfungen in Deutschland
Das könnte Sie auch interessieren:
Eine 48-Jährige aus Ulm starb wenige Tage, nachdem sie die Corona-Impfung mit AstraZeneca bekommen hatte. Was sagt das Paul-Ehrlich-Institut dazu?
Frau aus Ulm gestorben: Welche Rolle spielt Corona-Impfung mit AstraZeneca?
Bayern hat ein Pandemiezentrallager geschaffen, in dem Abermillionen medizinische Schutzgüter untergebracht sind. Doch wozu ist das gut? Ein Blick hinter die Kulissen der geheimen und geschützten Einrichtung.
Für Katastrophenfälle gewappnet: Ein Besuch im geheimen Pandemie-Zentrallager
Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen leiden besonders unter den Corona-Masken. Denn ihnen fehlen dadurch ganz wichtige Hinweise für die Kommunikation.
Corona und Autismus: Wenn die Maske hilflos macht
Fünf Studierende aus Bayern berichten von ihren Erfahrungen während der Corona-Pandemie. Warum sich junge Erwachsene von der Politik im Stich gelassen fühlen.
Ausbildung während der Pandemie: Fünf Studierende packen aus
"Die Unbeschwertheit ist verloren gegangen": Ein Jahr nach der größten Rückholaktion aller Zeiten sagen Urlauber und Krisenmanager was sich für sie verändert hat.
Als vor einem Jahr wegen Corona 240.000 Deutsche im Urlaub strandeten
Über alle Entwicklungen informieren wir Sie auch immer in unserem Live-Blog.
Die Diskussion ist geschlossen.