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Foto: Stefan Kuemmritz
Foto: Stefan Kuemmritz

"Spaziergänger" in der Neuen Mitte in Ulm. Kaum losgelaufen, hatten die allermeisten die Gesichtsmaske abgelegt. Die Polizei hat etliche Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Ulm/Neu-Ulm
29.01.2022

Maskenpflicht: Polizei leitet etliche Verfahren gegen "Spaziergänger" ein

Von Ronald Hinzpeter

Plus Viele Demonstranten trugen keine Masken, diesmal hat die Polizei einige herausgegriffen. Auch die mutmaßlichen Versammlungsleiter sind offenbar erwischt worden.

Der "Spaziergang" vom Freitagabend, bei dem wieder einige tausend Menschen im Zentrum von Ulm und Neu-Ulm unangemeldet demonstrierten, wird für etliche Beteiligte Folgen haben: Gegen sie ermittelt die Ulmer Polizei wegen eines Verstoßes gegen die Maskenpflicht. Die gilt seit vergangenen Montag an den beiden Tagen, an denen die Demontranten stets durch die Stadt laufen, also Montagabend und Freitagabend. Am Freitag kümmerten sich nur wenige Menschen um diese Vorschrift.

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Polizei war mit "starken Kräften" bei den "Spaziergängern"

Die Polizei war mit "starken Kräften präsent, um für die Sicherheit der Versammlungen und deren Umfeld zu sorgen", erklärt Pressesprecher Wolfgang Jürgens in einer am späten Freitagabend verschickten Mitteilung. Bei ihren Maßnahmen habe die Polizei auf Deeskalation, Kommunikation und Transparenz gesetzt. Deshalb waren auch Anti-Konflikt-Teams im Einsatz.

Die Versammlung am Münster verlief aus polizeilicher Sicht ohne besondere Vorkommnisse. Dennoch wurden bei dem Demonstrationszug durch Ulm und Neu-Ulm Teilnehmer in Gewahrsam genommen und Personalien aufgenommen - unter anderem von mutmaßlichen Versammlungsleitern und Personen, die gegen die Maskenpflicht verstießen, wie es heißt. Die Ordnungshüter hatten schon vor Beginn der Versammlung mit Lautsprecherdurchsagen auf die Maskenpflicht hingewiesen und auch einzelne "Spaziergänger" angesprochen. Auch auf der Neu-Ulmer Insel wurden die Demonstranten erst mal mit klaren Anweisungen empfangen, als der Zug sich nach Bayern bewegte. Während am Anfang der Demonstration die Angesprochenen den Anweisungen der Polizei zunächst noch folgten, sah es wenig später ganz anders aus. Der Mund-Nasenschutz verschwand in der Tasche. Das war am vergangenen Montag genauso.

Polizei ermittelt drei mögliche Rädelsführer der "Spaziergänge"

In Ulm nahm die Polizei die Personalien von vier Personen auf, die im Verdacht stehen, die Leiter der nicht angemeldeten Versammlung gewesen zu sein. Gegen sie werden Strafanzeigen gestellt. Gegen zwei Personen wird ermittelt, weil sie gegen "polizeiliche Maßnahmen" Widerstand leisteten, wie es heißt, gegen drei weitere wegen Beleidigungen und eine Person wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Darüber hinaus ermittelt die Polizei gegen mehr als 120 Frauen und Männer, weil sie gegen die Maskenpflicht verstoßen haben. Weitere Ermittlungen hat die bayerische Polizei aufgenommen, weil sich der Zug ja auch durch Neu-Ulm bewegt hatte.

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