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Foto: Berthold Veh (Archiv)
Foto: Berthold Veh (Archiv)

Der Supermarkt Edeka in der Lutzinger Straße in Höchstädt ist im Mai des vergangenen Jahres abgebrannt. Die Dillinger Kripo geht von Brandstiftung aus und hat eine Belohnung von 2000 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung des Täters führen.

Höchstädt
21.01.2021

Edeka-Brand in Höchstädt: „Wir haben noch neun Jahre Zeit, den Brandstifter zu finden“

Von Berthold Veh

Plus Die Dillinger Kriminalpolizei hofft, dass sie die Brandstiftung im Edeka in Höchstädt doch noch aufklären kann. 2000 Euro Belohnung für entscheidende Hinweise sollen helfen.

Tagelang suchten Brandfahnder der Dillinger Kripo und des Landeskriminalamts im vergangenen Frühjahr im Schutt des abgebrannten Edeka in Höchstädt nach Spuren. Brandmittelspürhund Califax vom Polizeipräsidium Unterfranken kam ebenfalls zum Einsatz. Die Polizei geht nach wie vor davon aus, dass ein bisher Unbekannter den Supermarkt in Höchstädt angezündet hat, bestätigt der Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Dillingen, Michael Lechner, auf Anfrage. Jetzt wurde eine Belohnung in Höhe von 2000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Klärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen (wir berichteten). „Vielleicht gibt es ja einen Mitwisser, den die 2000 Euro locken“, sagt der Kripo-Chef.

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Die Polizei habe weiter die Hoffnung, dem Brandstifter doch noch auf die Schliche zu kommen, betont auch der zuständige Brandermittler Alexander Wex. Eine schwere Brandstiftung, wie sie im Höchstädter Fall vorliege, verjähre erst nach zehn Jahren. Kripoleiter Lechner sagt: „Wir haben noch neun Jahre Zeit, den Brandstifter zu finden. Und der Täter muss noch neun Jahre damit rechnen, dass wir ihm auf die Spur kommen.“

Als die Feuerwehr beim Edeka in Höchstädt eintraf, brannte er bereits lichterloh

Die Aufklärung eines Brandes sei oft nicht einfach, weil viele Spuren durch das Feuer vernichtet werden. Aber auch in Höchstädt hätten sich Hinweise ergeben, sagt Lechner. Die Polizei habe unter anderem im Umfeld von Jugendlichen ermittelt. Der Edeka-Parkplatz in Höchstädt galt als beliebter Treffpunkt. In der Vergangenheit, so Lechner, seien „zwei Personen überprüft“ worden. Es habe sich aber kein Tatverdacht ergeben. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Feuer im Außenbereich des Edeka ausgebrochen ist.

Die Einsatzkräfte waren in der Nacht zum Sonntag, 24. Mai 2020, gegen 4.15 Uhr alarmiert worden. Als die Feuerwehren vor Ort eintrafen, brannte der Lebensmittelmarkt bereits lichterloh. Trotz eines Großeinsatzes der Feuerwehren aus dem Umkreis mit rund 100 Helfern brannte das Gebäude bis auf die Grundmauern nieder. Den Sachschaden am Gebäude und dem Warenbestand gab die Polizei mit etwa 5,5 Millionen Euro an.

Hoffnungslos ist die Lage nicht

Die Überreste des Edeka wurden abgerissen, der Markt soll in diesem Jahr an derselben Stelle wiederaufgebaut werden. Die Kripo ermittelt unterdessen weiter in alle Richtungen gegen unbekannt wegen Brandstiftung. Und hoffnungslos sei die Lage nicht, sagt Lechner. In Dillingen etwa habe im Mai 2019 die Serie von fünf Autobränden aufgeklärt werden können. Und auch den Tiefgaragenbrand in der Großen Allee in Dillingen vom März 2017 hätten die Ermittler nicht zu den Akten gelegt.

Die Hoffnung bestehe, auch die Brandstiftung im Edeka in Höch-städt klären zu können. Durch die Aussetzung der Belohnung, die vom Bayerischen Landeskriminalamt ausgelobt wurde, erhoffe sich die Dillinger Kripo, wie Lechner mitteilt, nun neue Hinweise. Zeugenhinweise nimmt die Kripo Dillingen unter Telefon 09071/560 entgegen.

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