i
Foto: Ute Krogull
Foto: Ute Krogull

Der Weihnachtsgottesdienst 2020 der evangelischen Pfarrei Zum Guten Hirten Friedberg fand auf dem Marienplatz statt.

Aichach-Friedberg
27.12.2020

So feiern Christen trotz Lockdown Weihnachten 2020

Von Anita Greinwald, Heike John, Ute Krogull, Sabine Roth, Helene Stegmeir, Max von Linden

Ohne Gesang, im Freien, mit Abgrenzung und Sicherheitsdienst, im Internet: So feierten die Christen in Aichach-Friedberg Weihnachten 2020 trotz Corona.

Viele Kirchengemeinden im Landkreis Aichach-Friedberg boten wegen Corona Gottesdienste im Freien – und das bei stürmisch-kaltem Wetter an Heiligabend. Trotzdem oder gerade deswegen gab es viel Zuspruch. Friedbergs evangelischer Pfarrer Falko von Saldern konnte der Situation auf dem ungemütlichen Marienplatz sogar etwas Positives abgewinnen.

Weiterlesen mit dem PLUS+ Paket
Zugriff auf alle PLUS+ Inhalte. Jederzeit kündbar.
JETZT AB 0,99 € TESTEN

"Normalerweise sitzen wir ja am Heiligen Abend gemütlich im Wohnzimmer und lassen es uns gut gehen. Heute aber treibt uns das Virus vor die Tür – ein Gottesdienst in der schönen, warmen Kirche ist nicht möglich und nun stehen wir hier auf dem zugigen Marienplatz – und frieren ein wenig", sagte er. "Aber der Atmosphäre des ursprünglichen Weihnachtsfestes in dem Stall in Bethlehem, kommen wir auf diese Weise sehr viel näher. Der Stall dürfte auch wenig lauschig gewesen sein. Und vielleicht kann uns das ja sogar helfen, die tiefere Dimension dieses Festes einmal zu erleben."

i
Foto: Maximilian von Linden
Foto: Maximilian von Linden

Stille Nacht: die Jakobskirche in Friedberg an Weihnachten 2020.

Wie auf dem Marienplatz sorgten vor der katholischen Friedberger Stadtpfarrkirche St. Jakob Bläser für die entsprechende Stimmung, während im Schlosshof "Stille Nacht" nur gesummt, nicht gesungen wurde. Dort standen die Gläubigen, jeder Hausstand in seinem abgeklebten Sektor. Sehr kommunikativ war das nicht, aber dafür war jeder in seiner ganz eigenen Stille, konzentriert auf die Heiligkeit dieser Nacht. Es war schön, auf diese besondere Art und Weise die frohe Botschaft, dass Gott Mensch geworden ist, auch an ganz neue Plätze in der Stadt zu bringen, so die Meinung der Mitwirkenden.

Pfarreiengemeinschaft Ottmaring feiert Weihnachten 2020 im Sägewerk

Die Sehnsucht nach Licht in den Dunkelheiten dieser Zeit stand im Mittelpunkt einer Andacht an der Griesbachmühle zwischen Rinnenthal und Paar. Dazu hatte ein Team der Pfarreiengemeinschaft Ottmaring um Pfarrer Martin Schnirch eingeladen. Der idyllische Ort im Hof des Sägewerks der Familie Gail zeigte sich als idealer Veranstaltungsort. Nahe der beleuchteten Kapelle hatten sich über 100 Besucher eingefunden.

i
Foto: Matthias Stegmeir
Foto: Matthias Stegmeir

Die Sehnsucht nach Licht in den Dunkelheiten dieser Zeit stand im Mittelpunkt einer weihnachtlichen Andacht an der Griesbachmühle zwischen Rinnenthal und Paar.

Große Bilder, die auf den Giebel projiziert wurden, zeigten anfangs dunkle Seiten der Welt, zum Beispiel Hunger, Einsamkeit, Corona-Situationen. Vorleserinnen riefen dazu auf, Augen und Herzen zu öffnen für das Gute, für die Sterne, die im Alltag jedes Einzelnen aufleuchten. "Wer ist mein Stern?", lautete die Impulsfrage. Der größte Stern, Jesus selbst, wurde dann in der Weihnachtsgeschichte verkündet. Dazu waren Figuren von Maria und Josef in die Rinnenthaler Flur beziehungsweise in die Kapelle an der Griesbachmühle gestellt worden.

i
Foto: Alfredo Quintero
Foto: Alfredo Quintero

Das Jesuskind bildet den Mittelpunkt: die katholische Kirche St. Stephan in Kissing an Weihnachten 2020.

In der katholischen Pfarrei Kissing wurden sechs Gottesdienste begannen. Pfarrer Alfredo Quintero brachte so mit Unterstützung von Organisten, einer Sängerin und eines Bläsers trotz allem Hoffnung und Freude zu den Gläubigen. "Er ist da, nicht nur zur Weihnachtszeit", betonte der Pfarrer. "Er ist da Tag und Nacht. Er ist da und ebnet Wege, löst Knoten, reicht die Hand."

Meringer verbinden Weihnachtsgottesdienst 2020 mit Spaziergang

Am Meringer Badanger fand Heiligabend das erste Freiluft-Krippenspiel der evangelisch-lutherischen St. Johannesgemeinde statt; zum Familiengottesdienst mit Lektorin Susanne Weiß fanden sich viele Menschen ein. Neben dem Dudek-Ei waren Kulissen für ein Krippenspiel aufgestellt, die bei dem windigen Wetter durch "Manpower" festgehalten werden mussten. Geschützt unter einem Zeltdach sorgte eine Abordnung der Kolpingkapelle für die Umrahmung. Von oben vom Hügel sprach der Verkündungsengel und auch ein echtes Lagerfeuer war im Freien möglich.

i
Foto: Heike John
Foto: Heike John

Der Badanger in Mering bot genug Platz, um beim Gottesdienst Abstand halten zu können.

Und so lobten die vielen Gottesdienstbesucher die stimmungsvolle Atmosphäre im Parkambiente. Der nachmittägliche Spaziergang zum Krippenspiel, teilweise mit Kinderwagen und Hund, schien vielen eine gute Möglichkeit, vor der späteren Bescherung und dem Essen noch ein wenig Bewegung an der frischen Luft zu erhalten.

i
Foto: Sabine Roth
Foto: Sabine Roth

Viele Spaziergänger machten sich Weihnachten 2020 auf den Weg zur Krippe der Kolpingsfamilie Lechhausen im Derchinger Forst.

Auch sonst nutzten an den Weihnachtsfeiertagen viele Familien das zwar kalte, aber sonnige Wetter, um nach dem Essen einen Spaziergang zu machen. Sehr beliebt bei den Menschen aus der Region war ein Ausflug in den Derchinger Forst an den Moosberg zur lebensgroßen Krippe der Kolpingsfamilie Lechhausen. Der Parkplatz des Wochenendgebiets "Kohlstatt" war schon am Mittag gut belegt.

Krippe der Kolpingsfamilie Lechhausen im Derchinger Forst

  • Die Krippe ist noch bis zum 6. Januar zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet.
  • Am Neujahrstag wird sie zudem zwischen 17 und 18 Uhr beleuchtet.

Lesen Sie dazu auch:


Facebook Whatsapp Twitter Mail