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Foto: Christoph Soeder, dpa (Symbolbild)
Foto: Christoph Soeder, dpa (Symbolbild)

Die Kreis-CSU setzt sich für eine Kinderklinik am Nördlinger Stift ein.

Nördlingen
16.01.2023

Kinderklinik: Kreis-CSU will mit Gesundheitsminister reden

Von Martina Bachmann

Plus Die Kreis-CSU fordert eine Kinderklinik am Nördlinger Stiftungskrankenhaus. Das wurde auch dem bayerischen Gesundheitsminister mitgeteilt. Wie der laut Ulrich Lange reagiert.

Es ist noch gar nicht allzu lange her, dass der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek im Landkreis Donau-Ries war. Ende vergangenen Jahres hat er in Donauwörth der neuen Kinderärztin Katharina Ehrenberg einen Förderbescheid übergeben, im September 2021 hat er in Nördlingen das Seniorenheim St. Vinzenz besucht. Geht es nach CSU-Kreisvorsitzendem Ulrich Lange, dann wird Holetschek in nächster Zeit noch öfter an den Kreis denken – und an eine mögliche Kinderklinik in Nördlingen.

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Denn Lange teilt auf Anfrage unserer Redaktion mit, dass man das Thema bei Holetschek "positioniert" – also angesprochen – habe. Der Nördlinger berichtet: "Es kam kein 'Das geht gar nicht' als Antwort." Ende des Monats treffe sich die CSU Schwaben zu einer Klausur in Irsee. Da werde man gemeinsam noch einmal auf Holetschek zugehen und direkt mit dem Gesundheitsminister über das Thema reden. Dem Vorwurf, nur wegen der bayerischen Landtagswahl jetzt bei diesem Thema so aktiv zu sein, entgegnet der CSU-Kreisvorsitzende: "In einer Demokratie sind immer irgendwo Wahlen." In Sachen Kinderklinik gelte jetzt: "Wer nicht kämpft, der hat schon verloren."

Christsoziale fordern einen Kindergesundheitsgipfel

Holetschek sei deshalb ein wichtiger Ansprechpartner, weil die Krankenhausplanung Sache des Landes sei, die finanzielle Ausstattung wiederum sei die des Bundes, erklärt Lange. Die CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag habe sich bei ihrer Winterklausur in Seeon am Chiemsee bereits mit dem Thema Kindermedizin befasst. Im Beschlusspapier, das unserer Redaktion vorliegt, fordern die Christsozialen einen Kinder-gesundheitsgipfel, der "unverzüglich" einberufen werden soll. Des Weiteren heißt es, die CSU-Landesgruppe wolle eine "zielgerichtete, zusätzliche Sonderfinanzierung von Kinderkliniken und -abteilungen für Kinder- und Jugendmedizin". Und weiter: "Kinderkliniken müssen umgehend aus dem DRG-Fallpauschalensystem herausgenommen werden." Mit diesem System werden Leistungen in Krankenhäusern abgerechnet. 

Grundsätzlich sollen Krankenhäuser auf dem Land nach dem Willen der Christsozialen gestärkt werden. Die Kinderklinik in Nördlingen soll laut Lange keine Spezialklinik werden, sondern der Grund- und Regelversorgung dienen. Früher sei bei einer Geburt am Stiftungskrankenhaus ein Kinderarzt greifbar gewesen. Das sei heute nicht mehr so, so der CSU-Bundestagsabgeordnete – und das will er ändern.

Wittner: "Pflöcke sind eingerammt"

Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner sagt, bei diesem Thema seien "die Pflöcke eingerammt": "Was an Vorarbeit gemacht werden kann, ist gemacht, jetzt muss man schauen, ob sich die Tür wirklich öffnet." Wittner verweist auf die Reform des Gesundheitswesens, die Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angekündigt hat. Was den Oberbürgermeister freut, ist, dass das Ries als Ort für die Kinderklinik genannt wird. Doch was die anbieten soll, was sie bedeute, das sei noch nicht klar.

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Eine Anfrage an das bayerische Gesundheitsministerium zu diesem Thema blieb bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe unbeantwortet. 

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