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Verteidigungsministerium
17.01.2023

Boris Pistorius: Der rote Sheriff wird Chef der Bundeswehr

Boris Pistorius folgt auf Christine Lambrecht und wird künftig das Verteidigungsministerium leiten.
Foto: Julian Stratenschulte, dpa

Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius wird neuer Verteidigungsminister. Berührungsängste mit dem Militär hat er nicht.

Aus dem niedersächsischen Innenministerium in den Bendlerblock: Mit der Berufung von Boris Pistorius zum Nachfolger von Christine Lambrecht, die als Verteidigungsministerin hingeworfen hatte, überrascht Kanzler Olaf Scholz nur auf den ersten Blick. Seine Botschaft ist offenkundig: Die Aufgabe, eine über Jahrzehnte kaputt gesparte Bundeswehr schnell wieder flottzumachen, ist wichtiger als die sonstigen Gepflogenheiten der Ministerauswahl. 

Zu normalen Zeiten, da werden Kabinettsposten nach ungeschriebenen, aber komplizierten Abwägungen vergeben. Eine ganze Reihe von Faktoren muss passen, darunter die innerparteiliche Flügelzugehörigkeit, die Herkunft aus einem bestimmten Bundesland, aber auch Alter und Geschlecht. Gute Beziehungen zu den Entscheidern schaden natürlich nicht. Diese Matrix hat Olaf Scholz benutzt, als er vor gut einem Jahr den SPD-Teil seines Kabinetts besetzte. 

Video: dpa

Lambrecht wurde mit Truppe nicht warm

Dass die fachliche Eignung nicht unbedingt im Vordergrund stand, das wurde immer wieder kritisiert. Etwa im Fall von Pistorius, der als heißer Kandidat für das Innenministerium gehandelt worden war, das dann die Hessin Nancy Faeser bekam. Aber auch im Fall der Juristin Lambrecht trifft das zu, die mit der Truppe nicht warm wurde. Für sie übernimmt mit Pistorius zwar kein ausgewiesener Wehrexperte die Befehls- und Kommandogewalt, weshalb ihn kaum ein Beobachter auf der Rechnung hatte. Dennoch ist das Kalkül des Kanzlers klar. Denn Pistorius ist einer, der auch außerhalb seiner niedersächsischen Heimat den Ruf eines zupackenden Praktikers genießt und über großen Rückhalt in den Sicherheitsbehörden verfügt. 

Dass Ministerpräsident Stephan Weil in Niedersachsen so fest im Sattel sitzt, das hat er auch seinem Innenminister zu verdanken. Weil und Pistorius bilden seit 2013 ein sozialdemokratisches Duo, das als bodenständig und volksnah gilt. Weniger mit den ideologischen Feinheiten beschäftigt, die für andere in der SPD zählen, dafür näher am Ohr der Menschen, das hat sich zuletzt bei den Landtagswahlen 2022 als Erfolgsrezept erwiesen. Olaf Scholz, der in den Umfragen schwächelt, ist das nicht entgangen. Jetzt holt er Pistorius nach Berlin, um seine wichtigste Baustelle in Ordnung zu bringen. Der Kaufmann und Jurist, der mit 17 Jahren der SPD beigetreten war, machte als Innenminister immer wieder mit Positionen von sich reden, die für manche in den eigenen Reihen etwas zu sehr nach "Law and Order" klangen. 

Pistorius kämpft gegen extremistische Gewalt

Militanten Islamisten hat Pistorius den Kampf angesagt, entsprechende Organisationen verboten. Zwei Gefährder ließ er abschieben, obwohl diese noch keine Straftat begangen hatten. Der 62-Jährige warnte allerdings davor, die Extremisten mit der Masse der friedlich in Deutschland lebenden Muslime in einen Topf zu werfen: "Da müssen wir höllisch aufpassen! Es darf nicht dazu kommen, dass wir dadurch die vielen friedlichen Moslems isolieren und stigmatisieren, sodass sie sich am Ende möglicherweise von unserer Gesellschaft ausgegrenzt fühlen, denn sie gehören dazu." Das Thema Kriminalität von Flüchtlingen dürfe weder tabuisiert noch dramatisiert werden, warnte er. 

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Klare Kante zeigt Pistorius aber auch gegen Extremisten von links wie rechts. Er gilt als einer der schärfsten Verfechter eines NPD-Verbots und stieß eine Debatte um mögliche Verbote linksextremistischer Gruppen an. Dass Angriffe auf Polizeibeamte und Rettungskräfte seit 2017 bundesweit strenger bestraft werden können, geht auf seine Initiative zurück. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges forderte er zuletzt deutlich stärkere Anstrengungen im Bereich des Zivilschutzes. 

Boris Pistorius war knapp sieben Jahre Oberbürgermeister in Osnabrück

Vor seiner Zeit als Innenminister hatte Pistorius als Oberbürgermeister seiner Geburtsstadt Osnabrück von 2006 bis 2013 sein Gespür für die Sorgen und Nöte der Menschen geschärft. Dass Sicherheit eines der Grundbedürfnisse aller Bürgerinnen und Bürger ist, ob reich oder arm, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, wurde zu seinem Credo. Jetzt ist er nicht mehr länger für die innere Sicherheit seines Bundeslandes zuständig, sondern für die äußere Sicherheit der ganzen Republik. In einer Zeit, in der im Osten Europas ein brutaler Krieg tobt, in der die ganze Misere der Bundeswehr besonders schmerzlich wirkt, in der die Bündnispartner auf ein stärkeres deutsches Engagement pochen, hat er die wohl anspruchsvollste Aufgabe im Kabinett des Kanzlers zu lösen. 

Bundespolitische Ambitionen hatte Pistorius zuvor schon mehrfach gezeigt. Im "Schattenkabinett" des 2017 krachend gescheiterten SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz war er für die innere Sicherheit zuständig. 2019 bewarb er sich im Duo mit der sächsischen Landespolitikerin Petra Köpping um den SPD-Vorsitz – unter anderem gegen die heutige Parteichefin Saskia Esken, aber auch gegen den heutigen Kanzler Scholz. So kann bei Pistorius zumindest niemand behaupten, er habe sein Amt bekommen, weil die Mächtigen in der Partei ihm noch einen Gefallen schulden. Mit Esken war Pistorius 2020 sogar heftig aneinandergeraten. Nachdem diese von einem angeblichen "latenten Rassismus" bei den Sicherheitsbehörden gesprochen hatte, wies er dies als falsch zurück. Seine Parteichefin setze damit die mehr als 300.000 Polizisten im Land "einem ungerechtfertigten Generalverdacht" aus. 

Scholz verstößt mit Besetzung gegen Prinzip der Geschlechter-Parität im Kabinett

Einen Minister, der sich vor seine Leute stellt, das wünschen sich auch die gut 183.000 Soldaten der Bundeswehr. Gerade in Zeiten, in denen die Aufgabe der Landesverteidigung wieder in den Vordergrund rückt. Indem er Lambrecht durch Pistorius ersetzt, sendet Olaf Scholz also auch ein Signal in eine Truppe, die lange darunter litt, von der Politik zu wenig Wertschätzung zu erfahren. Der Kanzler verstößt mit der Besetzung sogar gegen das Prinzip der Geschlechter-Parität im Kabinett, das er ziemlich hoch gehängt hat. Will er wieder gleich viele Männer und Frauen im Kabinett, käme er an weiteren Neubesetzungen nicht vorbei. 

Der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius soll die Bundeswehr nun auf Vordermann bringen.
Foto: Sina Schuldt, dpa (Symbolbild)

Pistorius, das scheint dem Kanzler wichtig zu sein und das will er offenbar auch nach außen zeigen, ist schlichtweg die Person, der er am ehesten zutraut, die Bundeswehr in diesen krisenhaften Zeiten auf Vordermann zu bringen. Für Durchsetzungsstärke und Pragmatismus ist Pistorius schon jetzt bekannt, dass er zur Truppe einen ähnlich guten Draht entwickeln kann wie zur Polizei, davon scheint Scholz überzeugt zu sein. Zwar ist der 62-Jährige bislang in der Verteidigungspolitik kaum aktiv gewesen, doch im Gegensatz zu seinen drei Amtsvorgängerinnen Lambrecht, Annegret Kramp-Karrenbauer und Ursula von der Leyen kennt er die Bundeswehr zum Amtsantritt auch aus eigenem Erleben. Seinen Wehrdienst leistete in der Steuben-Kaserne in Achim bei Bremen. Welche Dienstgrade es gibt und an welchen Abzeichen auf der Uniform sie zu erkennen sind, das muss ihm jedenfalls keiner erklären. Für die Glaubwürdigkeit und den Umgang ist dieser "Stallgeruch" ein unschätzbarer Vorteil. 

Privater Schicksalsschlag: Ehefrau von Pistorius starb an Krebs

Privat musste Pistorius einen großen Schicksalsschlag verkraften. Seine Ehefrau Sabine, mit der er zwei Töchter hat, erlag 2015 einer Krebserkrankung. Später war er einige Jahre mit der Politikerin Doris Schröder-Köpf liiert. Die frühere Frau von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder ist niedersächsische Landtagsabgeordnete und war zeitweise Beauftragte für Migration und Teilhabe. Vor rund einem Jahr trennten sie und der Innenminister sich, "in Frieden und Freundschaft", wie es hieß. 

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

18.01.2023

Schlechter als Lambrecht geht ja nicht, und Gott sei Dank nicht die Einpeitscherin Strack-Zimmermann!
Wenigstens kennt Pistorius als ehemaliger Wehrdienstleistender die Dienstgrade. Schon mal etwas.

18.01.2023

Wenn das ein Kriterium für Sie ist. Bitte. Vermutlich kennen Millionen die meisten Dienstgrade. Galuben Siue, daß er den Stabskorporal kennt?

17.01.2023

Mir ist erst mal Wurst, aus welcher Partei und welchem Bundesland der neue Verteidigungsminister kommt oder welches Geschlecht der hat.
Das alles sind keine primären Entscheidungskriterien.

Pistorius hat eine gewaltige Aufgabe vor sich. Im Sinne unseres Landes wünsche ich ihm Durchsetzungs- und Beharrungsvermögen und das er sich gegen strammlinke Vereinnahmungen a la Mützenich erwehren kann.

17.01.2023

Die Berufung von Pistorius wird Frau Marie-Agnes Strack-Zimmerman ( FDP), die einen großen Drang in die Talkshows hat, nicht
gefallen, wäre doch sie gerne Verteidigungsministerin geworden, was aber nicht geht, da sie in der falschen Partei ist, denn die
FDP stellt eben nicht den Verteidigungsminister. Wäre die FDP klug, würde sie auf das Verkehrsministerium verzichten, wo Herr
Wissing heillos überfordert ist, hätte sie das Verteidigungsministerium bekommen können. Aber sie ist in der FDP ebenso ohne
Chance wie es Graf Lamsdorff war, der als Botschafter nach Russland weggelobt wurde. Die besten Leute wie auch der Sozial-
politiker Johannes Vogel, haben in der FDP keine Chance, weil der Vorsitzende Lindner dies nicht zulässt. Diese FDP ist unter
Lindner zur Partei der Besserverdiener geworden und hat die Liberalität einer Frau Hamm-Brücher oder Gerhard Baum aufgegeben.

17.01.2023

Frau Strack Zimmermann ist klar als Chefin des BMVg für Kanzler Scholz nicht infrage gekommen, da sie in der Frage der UA Unterstützung nicht auf der Linie Kanzler liegt und dementsprechend nicht in seinem Sinne im BMVg agieren würde. Scholz will sich aussenpolitisch die Türen für die Zeit nach dem UA Krieg offen halten und nicht wie Frau Baerbock zu weit aus dem Fenster lehnen. Sie ist in Sachen UA als Wertemensch tätig, aber ihr fehlen die diplomatischen Fähigkeiten Konfliktlösungen voran zu bringen vollständig.

18.01.2023

Scholz braucht natürlich einen Parteisoldaten, der auf seiner Linie liegt und ihm keine Probleme durch eigene Initiativen oder eine eigene Meinung o.ä. bereitet. Dass man diesen aus dem Niedersachsenklüngel rund um Schröder und Gabriel holt, sagt schon viel aus. Auch Scholz ist ja kein Hamburger, sondern Niedersachse.
Er ist tatsächlich gewissenlos genug, um die blutige Hand Putins nach Kriegsende wieder zu ergreifen. Die SPD hat sowas von fertig.

17.01.2023

Gratulation, der Hannover-Niedersachsen-Clan um VW hat wieder ein Ei gelegt.