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Foto: Ulrich Wagner
Foto: Ulrich Wagner

Die Spieler des FCA auf dem Weg zurück vom Gruppentraining ins Stadion. Die Augsburger bleiben bei ihrem Konzept, selbst wenn Konkurrenten aus der Bundesliga wieder ins reguläre Mannschaftstraining einsteigen.

Fußball
04.05.2020

Die Bundesliga und ihr schwerer Weg zurück aus der Corona-Krise

Von Marco Scheinhof

In den 36 Klubs der 1. Bundesliga und 2. Bundesliga sind zehn Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der FC Augsburg soll nicht betroffen sein.

Der FC Augsburg bewahrt Stillschweigen. Wie es mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL) vereinbart ist. Die ersten Corona-Tests sind auch in Augsburg ausgewertet, ein Ergebnis will der Verein nicht kommunizieren. Ein Sprecher verweist auf die Empfehlung der DFL. „Die Liga spricht mit einer Stimme, daran halten wir uns“, sagt er. Nichts soll die erhoffte Entscheidung für Geisterspiele gefährden. Am Mittwoch trifft sich Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder, um über weitere Lockerungen zu entscheiden. Dabei hofft die Liga, bald wieder spielen zu können – ohne Zuschauer freilich.

Positive Corona-Tests werden nicht zugeordnet

Die Liga vermeldete schließlich am Montagnachmittag, dass bei den bisherigen 1724 Tests der 36 Profiklubs, seit Donnerstag zehn Infektionsfälle identifiziert wurden. Allerdings wurden die positiven Tests nicht den einzelnen Vereinen zugeordnet. Der FC Augsburg allerdings soll nicht von einem positiven Test betroffen sein.

Es wurden Proben von Spielern und weiterem Mannschaftspersonal wie Trainerstab und Physio-Therapeuten entnommen und von fünf Fachlabor-Verbünden im gesamten Bundesgebiet untersucht. Die entsprechenden Maßnahmen, zum Beispiel die Isolation der betroffenen Personen inklusive Umfelddiagnostik, wurden durch die jeweiligen Klubs nach den Vorgaben der örtlichen Gesundheitsbehörden unmittelbar vorgenommen, wie die DFL weiterhin mitteilte.

Keine weitere Ansteckung in Köln

Schon vor den veröffentlichten Ergebnissen war bekannt geworden, dass zwei Spieler und ein Betreuer des 1. FC Köln positiv getestet worden waren. Weitere Personen haben sich nicht angesteckt, wie die Rheinländer nach einer zweiten Testreihe mitteilten. Anders als die beiden betroffenen Spieler und der Betreuer, die nicht erneut getestet wurden, müssen keine weiteren Personen des FC in Quarantäne. Um am Trainingsbetrieb teilnehmen zu können, muss ein Profi zwei negative Tests vorweisen.

Zuletzt waren am Konzept der DFL und an den Maßnahmen des 1. FC Köln Zweifel laut geworden. Der belgische FC-Mittelfeldspieler Birger Verstraete hatte als erster Profi öffentlich deutliche Bedenken geäußert und damit für Wirbel gesorgt. Später relativierte er in einer vom Verein veröffentlichten Mitteilung seine Kritik.

Trainingslager vor einer Fortsetzung

Neben den beiden Testwellen, die Teil des Hygienekonzepts sind, wurde in Abstimmung mit dem Bundesarbeitsministerium nun auch „ein verpflichtendes Trainingslager unter Quarantäne-Bedingungen vor einer möglichen Fortsetzung des Spielbetriebs“ integriert. Sobald das Mannschaftstraining gestartet wird, sind zudem unabhängig von der Wiederaufnahme des Spielbetriebs zwei Tests pro Woche in regelmäßigen Abständen vorgesehen. Eine zweite Testwelle wird in dieser Woche durchgeführt. „Auch hier kann es zu vereinzelten positiven Testergebnissen kommen, zumal eine der Aufgaben dieses zweiten Durchgangs darin besteht, die Wahrscheinlichkeit nie gänzlich auszuschließender ,falsch negativer‘ Befunde zu senken“, erklärte die DFL.

Der Tabellenletzte SC Paderborn startete am Montag als erste Mannschaft ins Teamtraining, bisher gab es überall nur Übungseinheiten in Kleinstgruppen. RB Leipzig will am Dienstag starten. Der FC Augsburg dagegen bleibt bei seiner Linie. Erst wenn es das Okay der Politik gibt, sei an ein reguläres Mannschaftstraining wieder zu denken.

Seehofer sieht gute Grundlage

Das Sicherheitskonzept des Fußballs für einen Spielbetrieb ohne Zuschauer habe „Markus Söder und mich überzeugt, inzwischen auch andere Ministerpräsidenten und die Bundesregierung“, sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet am Montag. Innenminister Horst Seehofer hält das DFL-Konzept nach Angaben eines Sprechers nach wie vor „für eine sehr gute Grundlage für Lockerungen in diesem Bereich“. Noch habe die Bundesregierung aber nicht mit den Ländern darüber entschieden, ob sie „dieses Konzept zur Anwendung bringen will“. (mit dpa)

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