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FC Augsburg
30.08.2018

Warum verzichtet Bundestrainer Löw auf Philipp Max?

Von Wolfgang Langner

Beim Bundesligisten ist man enttäuscht, dass der Verteidiger nicht von Bundestrainer Joachim Löw für die anstehenden Länderspiele berücksichtigt wurde.

Er hat es wieder nicht getan. Als Bundestrainer Joachim Löw am Mittwoch nach seiner Selbstgeißelung zum Thema Nationalmannschaft und WM 2018 seinen Kader für die beiden kommenden Länderspiele gegen Frankreich und Peru bekannt gab, fehlte erneut der Name Philipp Max. Dabei hatten der Verteidiger und natürlich auch die Verantwortlichen des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg darauf gehofft, dass Löw bei einem Neuanfang der Nationalelf auch auf den 24-jährigen Abwehrspieler setzt. Max brachte es in der vergangenen Saison auf 13 Torvorlagen. Lediglich Bayern-Spieler Thomas Müller (16) hatte bessere Werte. Angeblich war Max aufgrund seiner starken Bilanz auch schon unter anderem bei Manchester City, Manchester United oder Paris St. Germain im Gespräch. In der vergangenen Woche beobachtete Löw den FCA-Spieler beim 2:1-Sieg in Düsseldorf. Anscheinend hat ihn dessen Leistung nicht überzeugt.

Baum glaubt an Philipp Max: "Irgendwann wird es soweit sein"

„Klar ist man enttäuscht. Philipp hätte es verdient gehabt. Das ist jetzt nicht so, dass es andere nicht verdienen. Wenn eine Entscheidung getroffen ist, kann man sowieso nicht mehr daran rütteln. Wichtig ist, dass Philipp sein Ziel nicht aus den Augen verliert und weiter Gas gibt, und irgendwann wird es soweit sein, dass er auch spielt“, macht FCA-Trainer Manuel Baum, der gestern seinen 39. Geburtstag feierte, seinem linken Verteidiger Mut. Auch für Mannschaftskapitän Daniel Baier war die Nichtberücksichtigung von Max nicht ganz nachvollziehbar: „Wir alle in der Mannschaft sind davon ausgegangen, dass Philipp nominiert wird. Das war leider nicht der Fall. Aber es geht weiter und er muss mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen. Dann kommt Löw auch nicht mehr an ihm vorbei.“

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Foto: Ulrich Wagner
Foto: Ulrich Wagner

Manuel Baum leidet mit seinem Spieler Philipp Max.

Damit ist das Thema Max und Nationalmannschaft vorerst abgehakt. Die Konzentration und der Fokus liegen auf dem anstehenden Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Borussia Mönchengladbach. Das Team von Dieter Hecking hat am ersten Spieltag mit einem 2:0-Sieg gegen Leverkusen ein Ausrufezeichen gesetzt. Manuel Baum war schwer beeindruckt: „Ich musste mir das Spiel zweimal anschauen. Beim ersten Mal hat es mir so viel Spaß gemacht, dass ich es zunächst gar nicht analytisch gesehen habe. Beim zweiten Mal bin ich dann mehr in die Tiefe gegangen.“ Baum schwärmt: „Die haben sensationelle Kicker in der Mannschaft und machen unglaublich viel Tempo. Den Tony Jantschke finde ich supergut. Der spielt das souverän runter. Das wird eine richtig harte Aufgabe, aber wir freuen uns riesig auf das erste Heimspiel der Saison.“

An eines seiner Spiele gegen Mönchengladbach hat Baum schlechte Erinnerungen

Manuel Baum hat gute und schlechte Erinnerungen an den kommenden Gegner. Als er im Winter 2016 Dirk Schuster abgelöst hat, gewann er gleich sein erstes Spiel mit dem FCA zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach mit 1:0. Insgesamt hat Baum vier Spiele gegen Gladbach in seiner Bilanz. An das zweite erinnert er sich ungern: „Da haben wir unentschieden gespielt in Gladbach. Da hat ein Herr Hahn für Gladbach in letzter Minute ein Tor geschossen, sonst hätten wir da schon einen Haken in Sachen Klassenerhalt setzen können. Es sind jetzt gemischte Gefühle. Es waren bisher ein Sieg, eine Niederlage und zwei Unentschieden. Jetzt wollen wir das am Samstag in Richtung Sieg noch ausbauen“, meint der Trainer.

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Der FCA-Talk vor Mönchengladbach: Kein Platz für Max?

Der konnte nach dem Saisonauftakt und dem 2:1-Erfolg in Düsseldorf auch nicht meckern: „Wir haben mit dem Pokalspiel zu Beginn der Saison zwei Auswärtsspiele gehabt und gehen jetzt mit drei Punkten im Rücken in ein Heimspiel. Das macht schon etwas her und gibt Selbstvertrauen.“ Vor allem auch deshalb, weil der FCA nach einem 0:1-Rückstand in Düsseldorf wieder zurückgekommen ist: „Es ist ganz wichtig, egal wie ein Spiel läuft, dass die Mannschaft immer an sich glaubt. 90 Minuten sind nicht immer gleich. Auch im letzten Spiel waren 30 Minuten spielerisch gut, dann kam ein Bruch bis kurz nach der Halbzeit, dann sind wir wieder zurückgekommen. Das Bewusstsein, dass 90 Minuten unterschiedlich sein können und dass wir die Qualität haben, zurückzukommen, das hilft uns extrem.“

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Vor der Länderspielpause hat Baum allerdings auch weiterhin personelle Probleme. Die Dauerverletzten Alfred Finnbogason, Julian Schieber und Kilian Jakob stehen ihm nicht zur Verfügung. Auch Jan Morávek (muskuläre Probleme) wird fehlen.

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