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Der Rothsee in Zusmarshausen wird derzeit jede Woche überprüft.  

Landkreis Augsburg
27.07.2018

Ab ins Wasser – aber wo?

Von Maximilian Czysz

Damit jeder ohne Bedenken baden kann, untersucht das Gesundheitsamt Gewässer und Schwimmbäder.

Wassermelone am Stiel, Eiswürfel für die Handgelenke oder der gute alte Fächer: Gegen die Hitze gibt es viele Tipps. Die beste Abkühlung bringt allerdings nur ein Sprung ins Wasser. Aber wo? Und wo ist das erfrischende Bad bedenkenlos möglich? Viele wasserratten erinnern sich noch an den Entenfloh-Alarm am Zusmarshauser Rothsee.

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Vor zwei Jahren häuften sich die Beschwerden über die sogenannten Zerkarien im Rothsee. Das sind Larven von Saugwürmern, die sich durch die Haut der Schwimmer bohren und einen Hautausschlag verursachen. Gefährdet sind vor allem Kleinkinder, die sich im warmen, flachen Uferbereich aufhalten, wo sich auch die Larven am wohlsten fühlen. In diesem Jahr gibt es wie im auch 2017 Entwarnung: Laut Landratsamt wurde noch kein Befall gemeldet. Derzeit überprüft das Gesundheitsamt jede Woche den Rothsee.

Auch die anderen Gewässer im Landkreis Augsburg, die offiziell von den Gemeinden als „Badesee“ benannt wurden, werden unter die Lupe genommen. Das sind:

Langerringen, Baggersee

Gennach, Birkensee

Graben, Baggersee

Dinkelscherben-Fleinhausen, Badesee

Zusmarshausen, Rothsee

Thierhaupten, Badesee

Ellgau, Badesee

Nordendorf, Badesee

Kühlenthal, Badesee

Langweid, Baggersee

Gablingen, Badesee

Gersthofen, See am Ballonstartplatz

Die genommenen Proben werden auf Bakterien (Escherichia coli, Enterokokken und Koloniebildende Einheiten bei einer Temperatur von 20 Grad) und auf „Pseudomonas aeruginosa“ untersucht – so heißen die gefährlichen Trinkwasser-Bakterien, die auch als Krankenhauskeime gefürchtet sind. Kommt es zu Beanstandungen, dann schlägt das Gesundheitsamt Alarm. Das war übrigens zuletzt auch beim Trinkwasser der Fall.

Im Trinkwassersystem von Bobingen und Dinkelscherben waren bei Kontrollen coliforme Keime gefunden worden. Sie können bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem Durchfallerkrankungen auslösen, als besonders gefährdet gelten Kleinkinder und Senioren. Sie können auch Infektionen verursachen, wenn das Wasser in offene Wunden gerät. Das Gesundheitsamt ordnete deshalb an, das Trinkwasser abgekocht werden muss. Anschließend begann die Desinfektion des Leitungswassers mit Chlor. Als stabile Werte gemessen wurden, hob die Behörde das Gebot auf.

Dinkelscherben und Bobingen sind in der jüngeren Vergangenheit übrigens nicht die ersten Orte im Augsburger Land, in denen zur Chlor-Keule gegriffen wird, um das Trinkwasser zu desinfizieren. Sie könnten auch nicht die letzten sein. Denn: Wie es um die 33 öffentlichen Wassernetze im Landkreis Augsburg bestellt ist, wird in einem Pilotprojekt genauer untersucht. Zwei- bis dreiköpfige Teams aus Mitarbeitern des Landratsamts und des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit haben bislang ein Dutzend Netze unter die Lupe genommen. Organisation und Technik standen im Vordergrund. Das Ergebnis: Überall Beanstandungen – allerdings von unterschiedlicher Qualität.

Gesundheitsamt checkt die Wasserqualität in öffentlichen Schwimmbädern

Apropos Qualität: Sie hat das Gesundheitsamt am Landratsamt Augsburg auch bei allen öffentlichen Schwimmbädern im Landkreis im Blick. Den Umfang und die Häufigkeit der Untersuchungen des Badewassers gibt die Behörde vor. Die Badbetreiber geben allerdings die Untersuchungen selbst bei einem akkreditierten Wasserlabor in Auftrag. Die Ergebnisse müssen anschließend dem Gesundheitsamt übermittelt werden.

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