Fünf Herren, drei Dutzend Hits
Die Beatels sind eine Coverband. Warum sie aber in der ganz oberen Liga mitspielen und Stadtbergen unterhielten
Eine Handvoll smarter Herren auf der Bühne, drei Dutzend legendäre Welthits und ein ausgelassenes Publikum, für welches die Musik der 60er- und 70er-Jahre niemals wirklich aufhörte, zeitgemäß und spannend zu sein. Keineswegs im britischen Liverpool, sondern im Stadtberger Bürgersaal haben die Beatels noch einmal ihre Gitarren ausgepackt, um das Publikum mit den beliebtesten Hits aus zwei Jahrzehnten Musikgeschichte zu begeistern. Im Umfeld einer gemütlichen Atmosphäre mit kleinen Sitzgruppen, Bistrotischen und einer eigens errichteten Getränkebar betraten die vier – nein, fünf – Herren in schwarzen Anzügen den Saal und schmetterten, ohne ein überflüssiges Wort zu verlieren, sogleich ein souveränes „All My Loving“ durch die Zuschauerreihen. Rein äußerlich hatten die versierten Gentlemen mit den echten Beatles zwar so viel Ähnlichkeit wie Rammstein mit Boney M., doch die Coverband lieferte nach ihren mitreißenden Auftaktrhythmen gleich selbst die Erklärung für diese Umstände mit: „Uns geht es einzig und allein um die Musik dieser wunderbaren Band!“ Und genau dies haben sie im Laufe des Abends mit Bravour unter Beweis gestellt: Stimmlich fast nicht vom Original zu unterscheiden, präsentierten die Beatels keineswegs nur die bekanntesten Single-Auskopplungen der britischen Kultformation, sondern widmeten sich auch den unbekannteren Stücken und seltenen Balladen, die den historischen Hitparadenstürmern wahrlich in nichts nachstanden.
Ein wunderschönes Wiederhören gab es sowohl mit der etwas abgehobenen „Lucy In the Sky“ und dem undurchsichtigen „Nowhere Man“ als auch mit zahlreichen anderen unvergessenen Titeln aus vergangenen Epochen: Mit „Yellow Submarine“ tauchten die Interpreten in die psychedelische Welt der späten 60er-Jahre ein, bevor das musikalische Pflaster der „Penny Lane“ schnurstracks in den „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club“ führte, der zumindest einen Abend lang eine Filiale im Stadtberger Bürgersaal eröffnet hatte. Und wer bei einem rundum authentisch inszenierten „Love, Love, Love“ nicht unwillkürlich an sehr viel unbeschwertere Zeiten denken muss, durfte hier vermutlich ohnehin nicht anwesend gewesen sein. Im „Ticket to Ride“ schließlich kamen die absolut überzeugenden Stimmen der Interpreten wohl am besten zur Geltung, indes „Lady Madonna“ mit den charakteristischen Keyboardläufen und Gitarrenriffs ebenfalls unglaublich nah am Original angesiedelt war.
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