„Auch im Alter muss man fit bleiben“
Seitdem Ulrich Lutz in Rente ist, hilft er Älteren bei alltäglichen Problemen und hält sie auf Trab
Nicht lange hat es gedauert, bis ihm nach dem Renteneintritt langweilig wurde. „Ich will am liebsten immer unterwegs sein und jeden Tag verplanen“, sagt Ulrich Lutz aus der Firnhaberau. Mit 60 ging er in Rente, nachdem sein Arbeitgeber, die Kammgarnspinnerei, die Türen schloss. „Zunächst habe ich zwei Jahre lang in der Tafel geholfen, danach wollte ich etwas Persönlicheres machen“, erzählt er. Nach einem Lehrgang fing er deshalb als Seniorenbetreuer beim Besuchsdienst der AWO an. Lutz wurde einem Mann zugewiesen, der sein Haus nicht mehr verlassen wollte. Seit mehreren Jahren war der Patient nach vielen Krankheiten in AWO-Betreuung, machte aber keine Fortschritte und war körperlich schwach. „Ich habe versucht, ihn zu motivieren und ihm kleine Ziele zu stecken, die ihn wieder zurück ins Leben bringen“, meint der Seniorenbesucher. Der Mann habe zwar noch Familie, diese wolle sich aber nicht um ihn kümmern. Seit Ulrich Lutz sich um den 80-Jährigen sorgt, machte sein Patient einen großen Sprung nach vorne. Viermal die Woche unternehmen sie heute etwas, gehen spazieren, zum Arzt oder Einkaufen. „Wenn man sieht, dass es vorangeht, dass ihn der Ehrgeiz packt, dann motiviert das mich auch und ermutigt mich, dass meine Arbeit Früchte trägt“, findet Lutz. Außerdem hilft er ihm bei Behördengängen und versorgt seine Haustiere.
Aus Erfahrung weiß Ulrich Lutz, wie es ist, wenn man sich zurück ins Leben kämpfen muss. Nach einem Motorradunfall lag er lange im Krankenhaus, kann seinen linken Arm seitdem nur noch eingeschränkt bewegen. Mit Joggen und Hanteltraining hat er sich mühsam wieder in Form gebracht. „Deshalb versuche ich den Leuten auch immer zu vermitteln, dass es sehr wichtig ist, auch im Alter fit zu bleiben, dann geht es einem viel besser“, so der 66-Jährige. Bei seinem Patienten funktioniert es. Laut Lutz aber auch nur, weil die beiden sich so gut verstehen. „Wir reden gerne über Sport und Politik, aber da sind wir selten einer Meinung“, scherzt er. Ein gegenseitiges Vertrauen sei für die Tätigkeit unabdingbar.
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