Brechts antiker Anti-Jesus
Zwei Jahre war Bertolt Brecht schon im dänischen Exil, als er sich 1935 mit dem antiken Philosophen Empedokles beschäftigte. Spurlos verschwunden sein soll dieser am Ende seines Lebens, vielleicht unter die Götter aufgenommen. Auf jeden Fall mussten sich seine Schüler ihren Reim darauf machen - auch in Brechts Gedicht "Der Schuh des Empedokles" von 1935, das der Altphilologe und Leibniz-Preisträger Prof. Oliver Primavesi von der Ludwig-Maximilians-Universität München in der Reihe "Der Philosoph Brecht" im Zeughaus betrachtete.
Götterkräfte regeln die vier Welt-Elemente
Die Philosophie des Empedokles habe Brecht erstaunlich wenig interessiert, obwohl sie unter den Vorsokratikern herausragt, weil sie rationale Naturbetrachtung einerseits mit dem Mythos andererseits kombinierte. Empedokles lehrte als abstrakte Prinzipien des Weltaufbaus die vier Elemente Wasser, Erde, Luft und Feuer, die durch die beiden Götterkräfte Liebe und Streit miteinander verbunden oder getrennt werden. In den Übergangsstadien befinden sich laut Empedokles die Götter im Exil und müssten in einer Abfolge leidvoller sterblicher Wesen erst wieder gereinigt werden. Weshalb der Philosoph das Schlachten von Tieren verbot.
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