Die syrische Pietà
Die anrührende Fotografie eines Kriegsreporters verändert St. Peter am Perlach
In St. Peter am Perlach ist es guter Brauch, die Kirchgänger durch zeitgenössische Kunst zu irritieren. Bisher gab es solche Interventionen immer in der Fastenzeit. Angesichts des entsetzlichen Leids in den nahöstlichen Krisenregionen veranlasste der Bürgerverein St. Peter jetzt, den Hauptaltar mit einer Bildfahne zeitweilig zu verhängen (bis 3. Oktober). Sie zeigt zwischen zwei großen Weißflächen ein anrührendes Kriegsfoto aus Syrien, eine Pietà aus unseren Tagen.
Der spanische Kriegsreporter Manu Brabo fotografierte auf offener Straße einer Stadt einen Mann in der Hocke, der auf seinem Schoß ein lebloses Kind mit blutigen Wunden hält. Sein schmerzverzerrtes Gesicht ist auf die Brust gesunken. Der Junge in seinen Armen hat einen nackten, blutbeschmierten Oberkörper, eine vom Blut besudelte Jeans sowie nackte Füße, ebenfalls überzogen von einem blutigen Schleier. Sein Kopf ist vom Betrachter abgewandt: ein unschuldiges Opfer. Ist es der Sohn, der Bruder? Das Paar ruht ganz in sich, sprachlos und voller Schmerz, Trauer und Verzweiflung.
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