Liebesgrüße aus der Lederhose
Eine 70er Jahre Revue im Parktheater
„Hey, hey, Wickie, hey, Wickie, hey“ – bei dem Refrain fragt man sich, warum es die Lyrik gibt, wenn es offenbar so simpel geht. Läppisch waren die 70er Jahre aber nicht nur in der Kinderstube, in der neben Wickie und auch Karel Gotts „Maja“-Frohlocken zu hören war und die Berge nach Heidi riefen. Auch bei den Erwachsenen waren die Schlager nicht immer mit Inhalten gesegnet. Es muss ein starker Bezug zur Zeit vorhanden sein, um zum „Griechischen Wein“ hingerissen zu schunkeln und nach einem Schlagsahnenschlagerpool-Medley begeistert zu johlen. Vielleicht lag das auch am grässlichroten Dildo, den das Mireille-Mathieu-Double (eher eine Karikatur) zu „Es geht mir gut, merci Cherie“ schwenkte, während im Hintergrund eine Orgie begann. Die 70er-Jahre-Schlagerrevue „Karamba“ von Martin Lingnau und Mirko Bott, die im Parktheater gastierte, legte auf Liebesgrüße aus der Leder- und Schlaghose Gewicht.
Läppisch und lustvoll war der Abend, öfters weit unterhalb der Gürtellinie, manchmal gar nicht lustig. Die Regie von Corny Littmann, unzweifelhaft professionell und versiert, versteifte sich auf die unfreiwillige Komik der Zeit und den Wiedererkennungsfaktor. Ja, damals hielten dank Videokassette die Pornos Einzug ins Schlafzimmer und ja, die Werbung oder das Fernsehen wie die Quizsendung „Dalli Dalli“ muten heute unglaublich naiv an. Doch die 70er haben auch andere Seiten. An diesem Abend blieben sie leider außen vor. Zu bewundern waren die Darsteller, die leistungssportliche Anforderungen bewältigten. Die sechs Akteure hatten eine Dauerchoreografie zu bewältigen, Sketche zu spielen, viele Nummern zum schallenden Playback zu singen und kaum Verschnaufpausen im zweistündigen Programm. Hiervor alle Achtung. Stephanie Knauer
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