Petrus schwätzt schwäbisch
Wie nach Jahrhunderten in St. Moritz ein altes Stück auflebt
„Johannes, tua g’mach! I bin an alter, glatziger Mann, du woischt, dass i net laufa kann.“ In der Moritzkirche schwätzen die Apostel an diesem Abend im bayerisch-schwäbischen Dialekt. Drollig klingen ihre Dialoge und führen plastisch die Charaktere der Sprecher vor Augen. Rezitiert werden hier die Verse eines Augsburger Osterspiels, das zu Ende des 16. Jahrhunderts vermutlich im Dom aufgeführt worden ist. 500 Jahre später haben die Verse an Frische nichts verloren.
Eine eigenartige Spannung entsteht im ausverkauften Kirchenraum. Denn der musikalische Part des Osterspiels klingt ganz anders als der gesprochene. Statt volkstümlichem Schwäbisch schwebt Latein in feinziselierten Choralmelodien durch die Gewölbe, wenn die Frauenschola des Ensembles Per-Sonat mit Leiterin Sabine Lutzenberger, Christine Mothes und Malin Eiband zum Singen anhebt. Ihr erhabener Ton ist direkt dem Gottesdienst der Kathedralkirche entnommen. Mit venezianischer Eleganz fügen sich die reich verzierten, wenn auch herb klingenden Instrumentalteile von Fiedel und Laute ein. Immer wieder wechselt das Spiel zwischen beiden Seiten. In St. Moritz gehen beide Bereiche offen ineinander über, was eine stilistisch sehr geschlossene Aufführung ermöglicht.
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