Alpen: Der Alpsommer beginnt - und viele wollen mitarbeiten

Bald beginnt der Alpsommer. Zumindest die weniger hoch gelegenen Alpen werden in den nächsten beiden Wochen bezogen. Während auf den talnahen Landalpen (bis 1200 Meter Höhe) im Laufe des Mai die Saison beginnt, kommt das Vieh auf die Mittelalpen (bis etwa 1500 Meter Höhe) erst im Juni. Im Hochsommer, meist Anfang Juli, beginnt der Alpsommer dann auch auf den Hochalpen, die in den Allgäuer Alpen bis in Höhenlagen um 2000 Meter reichen.

Die Voraussetzungen scheinen heuer alles in allem gut. „Es hat im vergangenen Winter kaum Lawinenschäden gegeben“, sagt Dr. Michael Honisch, Geschäftsführer des Alpwirtschaftlichen Vereins Allgäu (AVA) mit Sitz in Immenstadt. Der Schnee sei inzwischen weit zurückgegangen und die Vegetation entspreche in etwa dem langjährigen Mittel für Anfang Mai.

Von den 691 Alpen in der Region haben etwa 160 eine Konzession, um Wanderer bewirten zu dürfen. „Die meisten davon haben die sogenannte kleine Konzession“, sagt Honisch. Das heißt: Hier dürfen keine warmen Speisen angeboten werden. Wanderer und Mountainbiker bekommen also nur Getränke und kalte Brotzeiten. Dies sei „eine sinnvolle und moderate Form der Gästebetreuung“, heißt es beim Alpwirtschaftlichen Verein. Man sehe sich nicht als Konkurrenz zur Gastronomie im Tal.

Viele bewerben sich für die Arbeit auf den Alpen

Beim Alpwirtschaftlichen Verein im Allgäu gibt es alljährlich viele Bewerbungen von Frauen und Männern, die auf Alpen arbeiten wollen. Doch längst nicht alle können entsprechende Erfahrung vorweisen. „Die Alm- und Alpromantik ist in weiten Teilen der Bevölkerung ungebrochen“, sagt Honisch. Oftmals existieren in den Köpfen falsche Vorstellungen darüber, wie es auf einer Alpe zugeht. „Die Leute verwechseln die Verantwortung eines Hirten mit einer Sommerfrische.“

Zu Ende geht der Alpsommer in der ersten Septemberhälfte, wenn die traditionellen Viehscheide stattfinden.