Modellauto-Affäre: Die Vorwürfe gegen Christine Haderthauer sind berechtigt

Die sogenannte Modellbau-Affäre ist vielschichtig und kleinteilig. Das hat sie mit den Begehrlichkeiten weckenden, von psychisch kranken Straftätern im Maßregelvollzug aufwendig gefertigten Oldtimer-Modellen gemein.

Seit gestern nun ist bekannt, dass die Staatsanwaltschaft München II die Betrugsermittlungen gegen Christine Haderthauer, die ein Teil der Affäre sind, eingestellt hat. Der Verdacht wegen Betruges und Steuerhinterziehung ist – im Zusammenhang mit den Modellautoverkäufen – bei ihr ausgeräumt. Das kann sie in der Bilanz dieser Affäre im Haben verbuchen.

Vorwürfe um Christine Haderthauer

Was aber bedeutet nun der Strafbefehl, den die Staatsanwaltschaft gegen sie anstrebt und von dem Christine Haderthauers Anwalt sagt, dass seine Mandantin ihn wohl akzeptieren werde? Ohne genaue Kenntnis der seit einem Jahr andauernden und kleinteiligen Ermittlungen bleibt die Einschätzung schwierig.

Ein Verstoß gegen die Abgabenordnung in dieser Höhe scheint juristisch nicht so schwer zu wiegen. Zugleich aber kommt ein akzeptierter Strafbefehl dem Eingeständnis von Schuld gleich. Es sei nichts dran an den Vorwürfen, hatte Haderthauer gesagt. Das stimmt also nicht.