Entspannung für Wald-Kuh Yvonne
Ruh für die Kuh: Das scheue Tier namens "Yvonne", das sich im Wald so wohlfühlt und sich einfach nicht einfangen lässt, wird jetzt nicht weiter gesucht.
Nach wochenlangen Fang- und Lockversuchen hat der Gnadenhof Aiderbichl aus Deggendorf beschlossen, das ausgebüxte Rind weitgehend in Ruhe zu lassen. "Wir haben alle Helfer dazu aufgefordert, den Wald zu verlassen. Nur ein Jäger mit einem Betäubungsgewähr und ein Aiderbichl-Mitglied halten die Stellung", sagte Hans Wintersteller von Gut Aiderbichl am Samstag. "Wenn Yvonne auftaucht, soll sie betäubt werden, damit wir sie auf den Gnadenhof bringen können."
Auch das Landratsamt Mühldorf am Inn hatte die Abschussgenehmigung für Yvonne am Freitag endgültig aufgehoben. Schon seit Wochen streunt die Kuh durch die Gegend. Auf der Suche nach Wasser zog sie während der heißen Tage sogar um: Yvonne wanderte in einen etwa eineinhalb Kilometer entfernten Wald und versteckt sich seitdem dort.
Die ehemalige Milchkuh aus Österreich Yvonne war am 24. Mai ihrem neuen bayerischen Besitzer entkommen, der sie mästen und schlachten wollte. Hans Wintersteller von Gut Aiderbichl kaufte Yvonne für 1000 Euro. Auf dem Hof in Deggendorf soll sie das Gnadenbrot bekommen - und zwar im Kreise ihrer Familie. Die Aiderbichler haben schon ihre Schwester Waldtraud und ihren Sohn Friesi aufgekauft, Mastochse Friesi entkam damit ebenfalls knapp der Schlachtbank.
Schlecht geht es der Kuh wohl nicht. Sie hat bereits sichtbar zugelegt. dpa
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