Flughafen München soll Airlines 34 Millionen für Flüge gezahlt haben
Der Münchner Flughafen hat Airlines 34 Millionen Euro gezahlt, um mehr Passagiere zu bekommen. Die Grünen prostieren - Betreiber und Finanzministerium verteidigen die Zuschüsse.
34 Millionen Euro - diese Summe soll der Münchner Flughafen 2013 und 2014 an Fluggesellschaften gezahlt haben, damit diese Flüge von und nach München anbieten. Das hat laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung eine Antwort des Finanzministeriums auf Anfrage des Grünen-Landtagsabgeordneten Christian Magerl ergeben. Ein "handfester Skandal" sei das, sagte Magerl der Zeitung.
Magerl hatte detailliertere Informationen über eine Geschäftsstrategie der Flughafen München GmbH (FMG) Auskunft gefordert. Der Münchner Flughafenbetreiber unterhält laut Angaben der Münchner Abendzeitung schon seit 1994 ein Förderprogramm, um Fluggesellschaften finanziell zu fördern. Ziel sei es, "die Auslastung des Flughafens zu verbessern und die Profitabilität zu erhöhen. Außerdem soll die Wirtschaft Münchens gefördert werden. Auch die Passagiere sollen durch die Förderung von einem optimalen Angebot profitieren."
Flughafen München zahlte offenbar 34 Millionen Euro an Airlines
Doch Magerl vermutet hinter den Suventionszahlungen noch ein weiteres Ziel: Der Flughafen wolle damit indirekt den Bau der dritten Start- und Landebahn forcieren, so der Grünen-Politiker gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Von 2009 bis 2014 habe der Münchner Flughafen nämlich fast durchgehend abnehmende Flugzahlen verzeichnet.
Der Flughafenbetreiber hingegen betont, dass die Zahlungen gängige Praxis seien und auch Wettbewerber ähnlich vorgehen würden. Ähnlich argumentierte eine Sprecherin des bayerischen Finanzministeriums in einer Stellungnahme. Darum sei das Ministerium auch verärgert über Magerls Gang an die Öffentlich: Die Daten seien sensibel und zum vertraulichen Umgang.
Magerl rechtfertigt sich in der SZ: "Die Betreibergesellschaft tut so, als platze ihr Flughafen aus allen Nähten. Die Daten dürfen deshalb nicht unter den Teppich gekehrt werden". goro
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