Kirschenernte in Franken: Bauern erwarten Ausfälle
In Franken ist Kirschenzeit: Vor allem in der Fränkischen Schweiz läuft die Ernte der süßen Früchte auf Hochtouren. Experten rechnen allerdings mit einer schlechten Ernte.
Die Kirschenernte in Franken neigt sich dem Ende zu - mit zum Teil ernüchternden Ergebnissen für die Obstbauern. "Wir rechnen mit einem Ausfall von etwa 50 Prozent", sagte Thomas Riehl, Geschäftsführer des Vereins Fränkische Obstbauern, der Nachrichtenagentur dpa. "Heuer wird deutlich weniger geerntet als im vergangenen Jahr", sagte auch Hans Schilling, Fachberater für Obstbau im Landratsamt Forchheim. Die Fränkische Schweiz gilt als das größte zusammenhängende Gebiet für Kirschenanbau Europas.
Allein im Landkreis Forchheim und in den angrenzenden Gebieten würden normalerweise jährlich 3000 bis 4000 Tonnen Süßkirschen gepflückt, erläuterte Schilling - "in diesem Jahr sind es maximal 2000 Tonnen".
Schuld daran ist der heftige Frost Anfang Mai. Allerdings litten nicht alle Erzeuger gleichermaßen unter den Frostschäden. "Einige hatten Vollertrag, andere Totalausfall", sagte Riehl. Und Wochen nach dem Frost habe starker Regen dem Obst zugesetzt. "Der Regen kam zur falschen Zeit. Da sind die Früchte zum Teil kurz vor der Ernte geplatzt." Dem Verein mit Hauptsitz im unterfränkischen Kitzingen gehören Obstbauern und Genossenschaften aus ganz Franken an.
Kirschenknappheit droht jedoch nicht. "Es ist Ware auf dem Markt, die Preise sind stabil", versicherte Herbert Hubmann, Geschäftsführer der Absatz- und Verwertungs-Genossenschaft in Igensdorf (Landkreis Forchheim). Rund 3000 Betriebe in der Region vermarkten ihr Obst über die Genossenschaft. In diesem Jahr rechnet er mit 1500 bis 1800 Tonnen Süßkirschen - normalerweise sind es jährlich 3000 Tonnen, die an Supermarktketten, den Großhandel oder an weiterverarbeitende Betriebe verkauft werden.
Während in den unterfränkischen Kirschenanbaugebieten die Ernte bereits abgeschlossen ist, wird in der Fränkischen Schweiz in etwa zwei Wochen Schluss sein. In etwa drei Wochen steht dann bereits die Ernte der nächsten Obstsorte an. Laut Fachberater Schilling dürfte es auch weniger Zwetschgen geben als im Vorjahr. "Man muss noch abwarten, aber die Gefahr von Hagelschäden ist hier sehr groß." dpa
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