Mann schlägt und knebelt Baby, dann legt er es in die Gefriertruhe
Ein Mann gesteht vor Gericht, seine Tochter misshandelt zu haben. Seine Frau sagt per Videoschaltung aus. Für sie ist eine direkte Begegnung mit dem Mann heute unzumutbar.
Ein 39-jähriger Vater hat vor dem Landgericht Weiden die grausame Misshandlung seines Babys gestanden. Er habe seine erst wenige Monate alte Tochter geschlagen, kopfüber geschüttelt und in die Gefriertruhe gelegt, gestand der Vater zum Prozessauftakt am Mittwoch. Er sei im Sommer vergangenen Jahres 2013 gestresst gewesen und habe das Schreien des Säuglings nicht ertragen. Töten habe er das Baby aber nicht wollen.
Er wollte das Baby nur abkühlen
Die Mutter dagegen berichtete als Zeugin von Drohungen, die ganze Familie umzubringen. Sie hatte das Baby aus der geschlossenen Gefriertruhe gerettet. Die Anklage wirft dem Mann aus Altenstadt an der Waldnaab gefährliche Körperverletzung und Misshandlung Schutzbefohlener vor. Er ließ sein Geständnis von seinem Verteidiger verlesen. Danach hatte er das Baby auch mit dem Mund unter den Wasserhahn gehalten. Schließlich habe er es in die Gefriertruhe gelegt und den Deckel zugemacht. Er habe es nur abkühlen wollen.
Die Mutter, die bei den Misshandlungen anwesend war, konnte ihren Mann nicht von den Übergriffen abhalten, das Baby jedoch aus der Gefriertruhe holen, bevor es erfror. Die Übergriffe seien im Juni und Juli 2013 öfter vorgekommen, sagte sie als Zeugin per Videoschaltung aus. Mehrfach habe er gedroht, sie, das Baby und sich selber umzubringen.
Am 22. Juli habe er das Kind gewürgt, es auf das Bett geworfen, ihm Wasser über den Mund gegossen und ein Tuch in den Mund gestopft. An diesem Tag wurde er von der Polizei festgenommen.
Der Mann wollte seiner Tochter nicht wehtun
Der Angeklagte beteuerte, die Taten täten ihm leid, er habe seiner Tochter nicht wehtun wollen. Er habe sich einfach nicht mehr anders zu helfen gewusst, um das Kind zur Ruhe zu bringen.
Die Psychotherapeutin der per Video zugeschalteten Ehefrau erklärte, ihrer Patientin sei eine Gegenüberstellung mit ihrem Mann nicht zumutbar. Die Ehefrau beschrieb ihren Mann als sadistisch veranlagt, aufbrausend und herrschsüchtig. Wenn ihm etwas nicht gepasst habe, sei er gewalttätig geworden.
Er quälte nicht nur seine Tochter
Er habe ihr einmal mit einer Krücke auf die Hand geschlagen und auch die Katze gequält. Mehrfach habe er dem Baby gesagt: "Ich zeige dir jetzt wer hier Herr im Hause ist." Auch habe er sie mehrfach davon abhalten wollen, zu den vorgeschriebenen Vorsorgeuntersuchungen für Säuglinge zu gehen.
Das Urteil wird am Freitag erwartet. dpa/lby
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