Mordprozess von Bad Reichenhall: Plädoyers erwartet
Wegen Mordes und versuchten Mordes in Bad Reichenhall steht Christoph R. aus Morbach vor Gericht. Am Freitag Vormittag werden im Landgericht Traunstein die Plädoyers erwartet.
Im Prozess um den Mord an einem Rentner und den blutigen Überfall auf eine Jugendliche in Bad Reichenhall werden am Freitag (9.00 Uhr) die Plädoyers erwartet. Die Beweisaufnahme wurde vor der Jugendkammer des Landgerichts Traunstein abgeschlossen. Allenfalls könnten Staatsanwaltschaft, Nebenklage oder Verteidigung am Freitag überraschend noch neue Anträge stellen.
Der aus Morbach (Kreis Bernkastel-Wittlich) in Rheinland-Pfalz stammende Ex-Bundeswehrsoldat Christoph R. ist wegen Mordes und Mordversuchs angeklagt. Er soll den 72-Jährigen auf offener Straße erstochen und die zur Tatzeit 17-Jährige mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt haben. Die Auszubildende ist seit dem Überfall auf dem linken Auge blind. Begangen wurden beide Taten in der Nacht zum 14. Juli 2014, als die deutschen Fußballer Weltmeister wurden.
Gutachter empfehlen Urteil nach Jugendstrafrecht
Zwei Gutachter hatten der Kammer am Dienstag empfohlen, den Angeklagten nach dem Jugendstrafrecht zu verurteilen. Sie bescheinigten dem zur Tatzeit 20-Jährigen Defizite in seiner seelischen Reife. Eine Reifeverzögerung ist Voraussetzung für eine Verurteilung nach dem Jugendstrafrecht. Die Höchststrafe beträgt in dem Fall 15 Jahre, selbst wenn die besondere Schwere der Schuld festgestellt wird. Zusätzlich kann der Vorbehalt der Sicherungsverwahrung nach Verbüßung der Haft ausgesprochen werden. dpa, lby
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