Nazi-Zubehör auf Flohmarkt angeboten: Gericht verurteilt Rentner
Weil er auf einem Flohmarkt Gegenstände aus dem Nationalsozialismus angeboten hat, ist ein 71-Jährige nun vor dem Amtsgericht München verurteilt worden.
Zu einer Freiheitsstrafe von vier Monaten mit Bewährung hat das Amtsgericht München am Mittwoch einen Rentner verurteilt, der auf einem Flohmarkt Gegenstände aus der Zeit des Nationalsozialismus mit Hakenkreuz, Totenkopf und der SS-Rune angeboten hat.
Eine Geldstrafe komme nicht mehr in Betracht, eine solche sei gegen den 71-Jährigen nur ein Jahr zuvor wegen desselben Delikts - Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen - ausgesprochen worden.
Im Wiederholungsfall könne der Mann ins Gefängnis kommen
"Sie sind anscheinend unbelehrbar", tadelte der Richter den gebürtigen Sudetendeutschen. "Ich hätte den Krempel weggeworfen an Ihrer Stelle". Dem Angeklagten müsse klar sein, dass er im Wiederholungsfall auch mit 71 oder 72 noch ins Gefängnis kommen könne "für so einen Schmarrn". Der Rentner nahm das Urteil an. Für die Strafaussetzung muss er eine Geldauflage von 1 500 Euro an die "Lagergemeinschaft Dachau" der KZ-Überlebenden zahlen. dpa/lby/AZ
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