Neonazis laufen schon wieder unfreiwillig für Aussteiger-Projekt
Die Aktion des unfreiwilligen Spendenlaufs der Neonazis in Wunsiedel haben viele Städte nachgeahmt. Und es wollen noch weitere Kommunen mitmachen.
Der unfreiwillige Spendenlauf von Neonazis in Wunsiedel hat Nachahmer gefunden. In Worms, Remagen und Weißenfels in Sachsen-Anhalt habe es ähnliche Aktionen gegeben, teilten die Organisatoren am Freitag im oberfränkischen Bad Alexandersbad mit. Es gebe Anfragen zahlreicher Kommunen, die sich so gegen Neonazi-Kundgebungen zur Wehr setzen wollten.
Die Neonazis sind unbewusst für das Aussteigerprojekt gelaufen
Bei dem Aufmarsch in Wunsiedel Mitte November hatten Spender für jeden gelaufenen Meter der rechtsextremen Demonstranten Geld an das Aussteiger-Projekt "Exit" gegeben - insgesamt 17 000 Euro. Angefeuert wurden die Neonazis mit bunten Plakaten. "Wenn das der Führer wüsste...", war etwa darauf zu lesen.
Martin Becher, Geschäftsführer des Bayerischen Bündnisses für Toleranz, sagte: "Für viele Menschen war diese ironisch-spöttische Form der Auseinandersetzung eine Befreiung - endlich einmal fand die Auseinandersetzung mit Neonazis nicht in einer schweren, moralisch beladenen und insgesamt bedrückenden Form statt. Im Lachen wurden die Neonazis kleiner." dpa/lby
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