Sozialarbeiterin veruntreut 440.000 Euro - Sie muss ins Gefängnis
Eine Sachbearbeiterin des Münchner Sozialreferats muss wegen Veruntreuung ins Gefängnis. Von dem Geld ist nichts mehr übrig.
Eine Sachbearbeiterin Eine Sachbearbeiterin des Münchner Sozialamts hat über Jahre hinweg fast eine halbe Million Euro veruntreut - dafür muss sie jetzt drei Jahre und vier Monate ins Gefängnis. Von dem Geld ist nichts mehr da, die Angeklagte hat alles verspielt.
Lebensgefährtin bekommt Bewährungsstrafe
Das Landgericht München I verurteilte die 52-Jährige am Montag wegen Untreue. Sie hatte seit Herbst 2010 immer wieder drei- bis vierstellige Beträge von der Stadtkasse auf ihr eigenes Konto überwiesen - insgesamt rund 440.000 Euro. Ein kleinerer Teil floss auf das Konto ihrer Lebensgefährtin. Als Empfänger des Geldes wurden bereits verstorbene Sozialhilfeberechtigte genannt, in einem Fall eine erfundene Person.
Unfassendes Geständnis
Das umfassende Geständnis der Hauptangeklagten war für das Gericht ein wesentlicher Strafmilderungsgrund. Außerdem hat sie ihren Arbeitsplatz verloren. Ihre mitangeklagte Freundin bekam wegen Beihilfe eine Bewährungsstrafe von zehn Monaten.
Keine verminderte Schuldfähigkeit wegen Spielsucht
Die 52-Jährige erklärte die Veruntreuung mit ihrer Spielleidenschaft. "Es hat einfach Spaß gemacht", sagte sie im Prozess. Wie viel sie verloren habe, wisse sie nicht: "Ich habe keinen Überblick, das war völlig außer Kontrolle." Ein psychiatrischer Gutachter verneinte aber eine erheblich verminderte Schuldfähigkeit wegen krankhafter Spielsucht. dpa
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