Tierschützer fordern nach Delfin-Tod Auflösung von Delfinarium
Nürnberg (dpa) - Nach dem erneuten Tod zweier Delfine im Nürnberger Tiergarten haben Tierschützer eine Auflösung des Delfinariums verlangt. In den vergangenen Jahren seien Zweidrittel des Nürnberger Delfin-Nachwuchses gestorben, kritisierten Vertreter der in Fürth ansässigen Organisation "Tierbefreier" am Donnerstag.
Statt weiter zu versuchen, Jungtiere "mit Schläuchen, Spritzen, Medikamenten und anderen Hilfsmitteln zu Leibe zu rücken", sollte das Delfinarium geschlossen werden.
Erst vor wenigen Tagen waren im Nürnberger Tiergarten die Delfin- Kuh "Daisy" und ihr ungeborenes Kalb verendet. Nach Vermutungen der Zoo-Leitung hatte sich bei der Mutter ein Teil der Plazenta gelöst. Das Jungtier sei wahrscheinlich an Nahrungs- und Sauerstoffmangel gestorben.
Der Leiter des Nürnberger Zoos, Dag Encke, wies die Kritik zurück. Die durchschnittliche Lebenserwartung der im Tiergarten gehaltenen Delfine liege mit 24,5 Jahren nur leicht unter der in Freiheit lebender Artgenossen. Encke räumte Probleme bei der Aufzucht von Delfin-Babys ein. Nur fünf der in den vergangenen Jahren geborenen 13 Delfin-Jungen hätten überlebt.
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