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Kastelruther Spatzen
15.11.2012

Viele Bands holen sich Hilfe: Einblicke eines Studiomusikers

Die Kastelruther Spatzen kamen ins Gerede, weil sie ihre Alben nicht selbst einspielen. Der Marktoberdorfer Schlagzeuger Max Kinker wundert sich über die Aufregung.

Betrug! So schallt es in diesen Tagen durch die Musikwelt – weil die Kastelruther Spatzen bei den Aufnahmen ihrer CDs gar nicht selbst spielen. Doch das sei die gängige Praxis und in der Szene völlig normal, sagt Max Kinker. Der 50-jährige Marktoberdorfer Profi-Schlagzeuger und Musiklehrer hat viele Jahre als Studiomusiker gearbeitet und kennt die Gepflogenheiten der Szene genau.

Herr Kinker, ist das Betrug am Hörer, was die Kastelruther Spatzen machen?

Kinker: Das ist kein Betrug, weil das seit Jahrzehnten so gehandhabt wird. Nicht nur bei den Kastelruther Spatzen. Im Bereich volkstümliche Musik, deutscher Pop, Schlager ist es gang und gäbe, dass die Instrumente der Bandmitglieder von Studiomusikern eingespielt werden. Der Star – egal ob Sänger oder Instrumentalist – singt oder spielt dann über dieses Playback drüber. Ihn darf und kann man nicht doubeln, weil er für den Wiedererkennungswert verantwortlich ist. Bei den Kastelruther Spatzen ist das Norbert Rier. Er muss natürlich selbst singen.

Warum spielen die Bandmitglieder nicht selbst?

Kinker: Weil viele Musiker das nicht im Kreuz haben. Klar, es gibt auch richtig gute Leute. Aber schätzungsweise 70 Prozent können nicht so genau spielen. Die Bands funktionieren nur auf der Bühne gut. Studios sind aber eine ganz andere Welt. Da muss man alles hundertprozentig richtig spielen. Studiomusiker können das, weil sie ein Instrument jahrelang studiert haben. Wenn man die Kastelruther Spatzen ins Studio stellt, klingt das nicht perfekt. Da hakt es etwas am Timing, da intonieren die Bläser nicht sauber. Früher hat Sänger Norbert Rier auch Schlagzeug gespielt – um Gottes willen! Der hat ja bei mir Schlagzeug-Unterricht genommen.

Haben Sie selbst auch gedoubelt?

Kinker: Ja klar. Sogar bei den Kastelruther Spatzen, aber auch bei den Schürzenjägern, beim Nockalm Quintett und vielen anderen. Beim weltberühmten „Sierra Madre“ von den Schürzenjägern habe ich das Schlagzeug gespielt. Ich erinnere mich noch gut: In einem Tiroler Studio spielten wir zu dritt Schlagzeug, Keyboards, Gitarren und Bass ein. Zum Schluss kam Peter Steinlechner von den Schürzenjägern, hörte sich das an, und sagte: „Gut, Jungs“. Wir erhielten unsere Gage und gingen. Und er hat nur noch darauf gesungen. Das war’s.

Sind Ihre Namen auf dem CD-Booklet genannt worden?

Kinker: Nein. Normalerweise werden die Namen der Studiomusiker nicht erwähnt, weil man nur Dienstleister für dieses Produkt ist. Damit ist die Sache erledigt.

Eine Nennung fordern Studiomusiker auch nicht ein?

Kinker: Nein. Die meisten wollen das auch nicht – inklusive mir.

Warum nicht? Wollen Sie mit der Band nicht identifiziert werden?

Kinker: Genau. Weil man musikalisch ja ganz woanders lebt. Beispiel Max Greger junior, ein bekannter Jazzmusiker. Der hat in den 1970er Jahren in München für alle möglichen Schlagerleute die Tasteninstrumente eingespielt. Aber auf den Plattenhüllen wurde er nicht genannt. Er wollte mit den Schlagertypen nichts zu tun haben. Der hat einfach seinen Job gemacht.

Kratzt das nicht an der Ehre der Musiker, wenn sie sich doubeln lassen müssen?

Kinker: Das glaube ich nicht. Die stehen da drüber. Wir Studiomusiker wurden sogar oft eingeladen, wenn die Bands eine Goldene Schallplatte gewannen. Wir bekommen unser Gage, und die Sache ist erledigt. Das ist alles vertraglich geregelt.

Was verdienen Studiomusiker?

Kinker: Das ist alles Verhandlungssache und hängt vom Umfang der erbrachten Leistungen ab. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Wenn das alles normal ist, warum macht Ex-Spatzen-Produzent Widemair darum ein solches Aufheben?

Kinker: Er hat ein Buch geschrieben über die Musikszene. Ich vermute, das ist eine PR-Aktion für das Buch.

Wie reagieren die Fans darauf?

Kinker: Die wollen das nicht wahrhaben. Die eingefleischten Fans himmeln ihre Stars an und lassen sich die Illusion nicht nehmen, dass das alles echt ist. Das ist wie bei Zaubertricks. Wenn jemand etwas anderes erzählt, dann glauben sie das einfach nicht. Die Fans lassen sich nicht beirren. Das ist ja auch okay so. Wenn man sich daran stören würde, dann dürfte auch niemand im Fernsehen den Musikantenstadl oder das Frühlingsfest der Volksmusik anschauen. Da ist alles Vollplayback.

Das ist im Fernsehen so. Aber bei den Live-Auftritten wird richtig gespielt?

Kinker: In der Regel ja. Zum Teil gibt es auch Halb-Playbacks. Manche machen aber auch Vollplayback. Hansi Hinterseer zum Beispiel. Das, was die Zuschauer hören, wurde vorher aufgenommen. Er singt nicht live, er tut nur so.

Interview: Klaus-Peter Mayr

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