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  3. Pfarreienreform: Wenn aus drei Pfarreien eine wird

Pfarreienreform
18.06.2016

Wenn aus drei Pfarreien eine wird

Domkapitular Christoph Warmuth feiert mit einer Messe in Klingenberg die Zusammenlegung der drei ehemals unabhägigen Pfarreien in Klingenberg.
Foto: Bastian Benrath, dpa

Wie in anderen bayerischen Bistümern auch werden im Bistum Würzburg viele Pfarreien zusammengelegt - nur noch jede zehnte könnte erhalten bleiben. Warum diese Reform nötig ist.

Ein trist-grauer Himmel hängt über Klingenberg am Main im Landkreis Miltenberg, als die Gemeinde von St. Maria Magdalena ihr "Kyrie Eleison" anstimmt. Draußen fallen immer wieder einzelne Regentropfen auf die unterfränkische Pfarrkirche. Drinnen sagt Domkapitular Christoph Warmuth, der die Messe außerplanmäßig leitet, es sei "Wachs-Wetter": Mit der Feuchtigkeit sprieße und gedeihe alles. Das sei doch eine gute Analogie dafür, dass nun auch mehrere Pfarreien zusammenwüchsen.

Es ist kein normaler Gottesdienst, den die Klingenberger an diesem Sonntag feiern. Hinter dem Altar stehen, bunte Fahnen haltend, Abgesandte der Vereine des Ortes: Schützenverein, Turnverein, Freiwillige Feuerwehr. Sie feiern, dass die drei Pfarreien der Klingenberger Ortsteile Röllfeld, Trennfurt und Klingenberg nun zu einer Pfarreiengemeinschaft zusammengelegt werden.

Die Zusammenlegung der drei Klingenberger Pfarreien ist Teil einer einschneidenden Pfarreienreform im Bistum Würzburg. Aktuell gibt es im Bistum 620 Pfarreien. Nur noch jede zehnte davon könnte erhalten bleiben: Die Zahl wird nicht offiziell genannt, doch dem Vernehmen nach soll es nach der Reform nur noch 40 bis 50 Pfarreien geben.

Grund für die Zusammenlegung der Pfarreien: Es gibt immer weniger Priester

Entscheidender Grund hinter der Reform ist, dass es immer weniger Männer gibt, die Priester werden wollen. "Es gilt die Richtlinie, dass jede Pfarrei von einem geweihten Priester geleitet werden soll", erklärt Christian Weisner von der katholischen Reformbewegung "Wir sind Kirche". Aber: "Es gibt immer weniger". Seit mehr als einem Jahrzehnt würden deshalb bundesweit Pfarreien zusammengelegt oder Pfarreiengemeinschaften gebildet. Das Bistum sagt nichts von Priestermangel, wohl hat man dort aber registriert, dass es immer weniger Katholiken gibt: Man wolle mit der Reform "auf die gesellschaftlichen Veränderungen reagieren", heißt es.

Nach dem Gottesdienst gibt es in Klingenberg Sekt und Orangensaft neben der Kirche. Die Gemeinde nimmt die Zusammenlegung gefasst hin: Nicht schön, aber eben nicht zu ändern sei das. Sie sehen, dass es immer weniger Katholiken gibt: "Das ist wie beim Fußball: Wenn ein Stadtteil keine Mannschaft mehr zusammenbekommt, muss eben ein anderer helfen", sagt ein Gläubiger.

Pfarrer Reinhold Ball, mit Vollbart und jetzt ohne Talar, hat schon bisher die Messen in allen drei Kirchen gehalten - einen weiteren Pfarrer gab es auch bislang nicht. Diesen Sonntag gab es nur eine Messe: "Es ist echt erholsam, wenn ich Sonntagmorgen nur eine Messe habe", sagt der 62-Jährige. Voerst bleibt es zwar bei drei Gottesdiensten am Wochenende, aber eine gemeinsame, dann vielleicht rotierende Messe "wäre eine Vision für hier". Als Pfarrer sieht er vor allem den Arbeitsaufwand, den es bedeutet, drei Pfarreien gleichzeitig zu führen: In mehreren Pfarrbüros und Pfarrgemeinderäten zur Stelle zu sein, "kostet Energie und manchmal auch Nerven".

Einige Pfarreien wehren sich gegen die Reform

Die Reform ist ein fließender Prozess, bis sie umgesetzt ist, wird es noch einige Zeit dauern. Ihr Titel "Pastoral 2030" ist wörtlich zu nehmen. Im Februar votierte der Allgemeine Geistliche Rat der Diözese dafür, die Pfarreien zusammenzulegen. Seitdem beschäftigen sich die Gremien im Würzburger Bistum mit dem Vorschlag. Bis Bischof Friedhelm Hofmann im Mai 2017 in den Ruhestand geht, will man ihm einen genaueren Zeitplan vorlegen, sagt ein Sprecher der Diözese.

Im Erzbistum München-Freising ist eine Pfarreienreform hingegen schon weitgehend abgeschlossen. Von einst knapp 750 Einzelpfarreien sollen nach Gründung aller Pfarrverbände nur noch 45 eigenständig bestehen bleiben. Erzbischof Kardinal Reinhard Marx sieht die Reform als Chance für die Gläubigen, "dass die Kirche in unserem Erzbistum auch künftig den Auftrag Jesu erfüllen kann, Menschen für den Glauben zu gewinnen und zu begeistern". 

An der Basis gab es dagegen viele Widerstände. Manche Pfarrei schickte Protestschreiben ins Erzbischöfliche Ordinariat nach München, in denen sie die Zusammenlegung mit Nachbarpfarreien vehement ablehnt. In einigen Fällen berücksichtigte Marx Änderungswünsche, an seiner Haltung der Gründung von Pfarrverbänden mit geweihten Priestern an der Spitze hielt er aber fest.

Bistum Würzburg will auch in Zukunft nur geweihte Priester an der Spitze der Pfarreien

Angesichts des "immer dramatischer werdenden Priestermangels" kritisieren die Laien von "Wir sind Kirche" diese Praxis. Sie fordern, stattdessen etwa auch Pastoralreferenten an der Spitze von Pfarreien oder Pfarreiengemeinschaften zuzulassen. Das Bistum Würzburg will trotzdem ebenfalls nur geweihte Priester zulassen.

Lautstarke Proteste gegen die Zusammenlegung gab es in Klingenberg nicht. Eine ältere Dame sagt zwar: "Es gab Zeiten, da gab es mehrmals die Woche Gottesdienste". Aber im Großen und Ganzen scheinen sich die Klingenberger Katholiken damit abgefunden zu haben, dass sie eben weniger werden. Sie erzählen lieber vom Schutzpatron der neuen Pfarreiengemeinschaft: St. Johannes-Nepomuk - genannt der "Brückenheilige", seit man ihn von einer Brücke in den Tod stieß. Weil Priester fehlen, soll er nun die Brücke zwischen drei Pfarreien bauen. (dpa)

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