Meerschweinchen „Fundi“ ist tot
Nach dem Fund war für das Tier gut gesorgt. Nun trauert Kilian Neumeier
Das vor zwei Tagen im Rieblinger Wald gefundene Meerschweinchen ist tot. Gestorben an Unterernährung und Bronchitis. Die Lungenkrankheit muss sich das Tierchen wohl im Wald in den kalten Nächten geholt haben. Dabei sah es am vergangenen Sonntag noch so aus, als ob es das Schicksal mit dem putzigen Nagetier gut meinen würde. Joachim Neumeier hatte es zunächst zu sich nach Hause geholt, nachdem er von seinem Jägerkollegen Hubert Wagner über den Fund informiert worden war. Nicht nur die passionierten Jäger waren entsetzt über die herzlose Tat, die in ihrem Jagdgebiet passierte. Auch Kilian, der sechsjährige Enkel von Joachim Neumeier, konnte nicht verstehen, warum ein hilfloses Tierchen einfach seinem Schicksal überlassen wurde. Der Käfig stand gut sichtbar am Rande eines Waldweges, den die Jäger fast täglich befahren, um die Futterkrippe zu befüllen. Deshalb gehen sie davon aus, dass die Tat von einem Einheimischen und Ortskundigen begangen worden ist. Der zweite Schock sollte am Montag in der Tierarztpraxis in Zusamaltheim folgen. Sieglinde Neumeier, die Oma von Kilian, hatte es untersuchen lassen. Die Diagnose lautete: Extreme Unterernährung, Bronchitis und wunde Pfoten. In der Tierarztpraxis traf Sieglinde Neumeier gleichzeitig auf Sabine Ehnle, eine Tierschützerin, die im Tierheim in Höchstädt arbeitet. Eine Aufnahme dort sei im Winter fast unmöglich, da kein befestigtes Gebäude zur Verfügung stehe, lediglich Baucontainer für Hunde und Katzen. Kleintiere wie Hasen oder Meerschweinchen kommen an zehn privaten Pflegestellen im Landkreis unter. Innerhalb weniger Stunden wurde für „Findus“, so taufte Kilian in der Zwischenzeit sein Meerschweinchen, ein Platz in Wertingen gefunden. Dort, bei Silvia Baumann, so waren sich alle Beteiligten einig, sollte Fundus, auch liebevoll „Fundi“ genannt, die beste Pflege erhalten. Denn die Tierschützerin hat die meiste Erfahrung mit kleinen Findlingen. Doch trotz Wärme, Medikamente und Spezialbrei konnte auch die Gärtnerin das schwerkranke Tier nicht mehr retten. „Es verstarb in der Nacht.“
Ausgesetzte Tiere an Weihnachten, dem Fest der Liebe, habe Baumann noch nie erlebt: „Das ist schon besonders traurig.“ Nach dem Tierschutzgesetz handelt es sich bei der Tat um eine Ordnungswidrigkeit, die mit bis zu 25000 Euro Bußgeld belegt werden kann, so Polizei-Hauptkommissar Gerhard Roßkopf. Hinweise auf den Verursacher nimmt die Polizei jederzeit entgegen unter 08272/9951-0.
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