Druckergilde ernennt Ambérieuschüler zu Gesellen
Zum 18. Mal findet die feuchtfröhliche Ernennung statt
Schon vor sechshundert Jahren war es Brauch, die Druckerlehrlinge vor der Aufnahme in die Zunft der Drucker zu gautschen. Hierbei sollen die Fehler und Sünden aus der Lehrlingszeit bei einem Bad in einer hölzernen Wanne abgewaschen werden. Schulleiterin Susanne Geiger begrüßte bei strahlendem Sonnenschein Eltern und Schüler zum 18. Gautschfest an der Ambérieuschule. Wie jedes Jahr waren vier Mitglieder der historischen Druckergilde zu Kaltenberg angereist, welche die Taufe der neuen Druckergesellen übernahmen. Danach erhielten alle Teilnehmer ihren Gautschbrief mit der Ernennung zum Ambérieu-Drucker-Gesellen.
In diesem Schuljahr hatten jeweils zwölf Schüler der zweiten Klassen in einem Halbjahr und neun Schüler der 3. und 4. Klassen in einem Jahr den Druckereikurs bei den Lehrern Benedikt Richter und Ricarda Vüllers-Munz absolviert. Sie lernten, Sätze und Texte zu setzen, druckten Postkarten für Weihnachten, Einladungen oder Dankeskarten. Einige sehr schöne Unikate waren in dieser Zeit entstanden. „Leider waren manche oft unwillig, widerborstig, haben falsch gesetzt oder eingeordnet, Farbe an Tür und Tische geschmiert oder ihr Werkzeug nicht weggeräumt“, bedauerte Susanne Geiger. „Aber mit der Druckertaufe sind alle diese Sünden heute verziehen“, übergab sie das Wort an den Gautschmeister Robert Frank. Dieser rief die einzelnen Kinder, die schon in Badekleidung auf den Bänken saßen und sich seit Wochen auf den heutigen Tag gefreut hatten, nach vorne. Nach den Worten „Packmeister, Schwammhalter, Packer, waltet eures schweren feuchten Amtes!“ packten Helmut Schmid und Markus Hieber jeden neuen Druckergesellen und setzten ihn auf einen Schwamm. Der Schwammhalter Herbert Wörle übergoss sie mit Wasser aus einem Holzzuber, manche wusch er auch mit dem Schwamm ab, bevor sie in die hölzerne Wanne getaucht wurden. Besonders „schlimme Fälle“ tauchten die Gautschleute sogar unter den anfeuernden Rufen der Mitschüler kopfüber oder mehrmals ein. Zuletzt kam der Drucklehrer Benedikt Richter an die Reihe, worüber sich die Kinder besonders freuten. Als Dank für ihr Kommen erhielt die Druckergilde zu Kaltenberg eine Spende des Elternbeirats für die Kartei der Not.
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