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Interview
06.01.2017

Warum das Feierabendbier mit den Kollegen keine Erholung ist

Ein Feierabendbier muss nicht gleichbedeutend sein mit Freizeit.
Foto: dpa (Symbolbild)

Viele Firmen motivieren ihre Beschäftigten mit Prämien oder Fitness-Angeboten. So soll der Arbeitsplatz zu einem zweiten Zuhause werden. Das hat aber nicht nur Vorteile.

Eine Gehaltserhöhung? Lobende Worte vom Chef? Eine vergünstigte Mitgliedschaft im Fitnessstudio? Was treibt Menschen an, jeden Tag im Beruf Höchstleistungen zu erbringen? Geld allein ist es nur selten, sagt die Würzburger Psychologin Tanja Bipp. Im Interview verrät sie, warum es wichtig ist, die Mitarbeiter zu motivieren – und weshalb das Feierabendbier mit den Kollegen keine Erholung ist.

Frau Bipp, was motiviert Mitarbeiter wirklich?

Tanja Bipp: Es gibt kein Patentrezept. Jeder wird durch andere Dinge getrieben. Die Frage lautet daher nicht: Was motiviert alle? Sondern viel mehr: Was motiviert wen? Manche Menschen motiviert das Geld, bei anderen sind es Aufstiegschancen und bei wieder anderen die soziale Unterstützung. In der Wissenschaft spricht man vom sogenannten Person-Job-Fit, also dem Faktor, der besagt, wie gut eine Person zum Arbeitsplatz passt. Wenn dieses Verhältnis stimmt, ist der Mensch motiviert und leistet viel.

Geld oder Boni sind also gar nicht entscheidend?

Bipp: Das hängt von der Persönlichkeit des Einzelnen ab. Aber das, was mich tagtäglich motiviert, ist der Arbeitsplatz. Geld wird als sogenannter Hygienefaktor eingeordnet. Er muss vorhanden sein. Das bedeutet: Wenn ich einen Arbeitsplatz suche oder annehme, möchte ich auch ein Gehalt. Aber nur, weil ich ein höheres Gehalt habe, bin ich deswegen nicht motivierter oder zufriedener im täglichen Arbeitsleben.

Was wäre eine Alternative?

Bipp: Positives Feedback, also Rückmeldungen, wenn etwas gut war, kann ebenso wichtig sein wie selbstbestimmtes Arbeiten oder vielfältige Aufgaben. Mitarbeiter sind nicht so passiv, wie Führungskräfte denken. Sie agieren oft, ohne dass es die Führungskraft weiß. Sie passen ihren Arbeitsplatz an ihre Bedürfnisse an, etwa indem sie morgens zuerst die Aufgaben erfüllen, auf die sie am meisten Lust haben.

Wie wichtig sind motivierte Mitarbeiter? Reicht es nicht, wenn sie einfach ihren Job machen?

Bipp: Je motivierter man ist, desto mehr leistet man und desto eher geht man auch mal über das hinaus, was man vertraglich leisten muss. Daher ist Mitarbeitermotivation ein wichtiges Thema für große ebenso wie für kleinere und mittelständische Unternehmen. Auch wenn es keine Personalabteilungen gibt, die sich explizit um diese Themen kümmern, muss darüber nachgedacht werden, was den Einzelnen motiviert – am besten im Gespräch.

In großen Firmen etwa gibt es Massage-Gutscheine, Lounges mit Getränken oder Fitnessstudios, um ein Wohlfühl-Ambiente zu schaffen.

Bipp: Die Firmen müssen sich heutzutage aktiv um die besten Köpfe bemühen. Solche Angebote, die das Image eines Unternehmens definieren, sind ein Kriterium bei der Wahl des Arbeitgebers. Sie locken natürlich eine ganz spezielle Bewerbergruppe. Google wird in diesem Kontext oft als Vorzeigeunternehmen genannt. Dort gibt es Restaurants, eine Reinigung, Kinderbetreuung und vieles mehr. Die Mitarbeiter müssen das Gelände eigentlich gar nicht mehr verlassen. Das Unternehmen kann so genau die Köpfe für sich begeistern, die dieser Unternehmensstrategie entsprechen. Darüber hinaus wird mit solchen Strategien die erlebte Arbeitsplatzverbundenheit erhöht. Das Einbinden in das Unternehmen, viele gemeinsame Aktivitäten, eine soziale Verbundenheit, all diese Aspekte hemmen die Menschen, zu einer anderen Firma zu wechseln.

Tanja Bipp, 39, ist Professorin für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie an der Universität Würzburg.
Foto: Thomas Obermeier

Ist diese zunehmende Verschmelzung von Beruflichem und Privatem überhaupt erstrebenswert?

Bipp: Aus Sicht des Unternehmens ist es zumindest kurzfristig sinnvoll. Denn der Mitarbeiter ist so bereit, mehr Zeit im Unternehmen zu verbringen und sich auch in der Freizeit mit seiner Tätigkeit auseinanderzusetzen. Das ist jedoch sehr kurzfristig gedacht. Denn aus Sicht des Mitarbeiters ist diese Verschmelzung nicht unbedingt wünschenswert. Durch die enge Bindung fällt es ihm schwerer, am Feierabend von dem Unternehmen Abstand zu nehmen. Ein effektiver Erholungsprozess kann durch eine solche Einbindung gestört werden. Die Regenerationsphase wird immer kürzer, manchmal fehlt sie ganz. Das kann langfristig zu weniger Leistungsfähigkeit und sogar zu gesundheitlichen Schäden führen.

Das Feierabendbier mit den Kollegen ist demnach keine Erholung?

Bipp: Nein. Gleiches gilt auch für die Mittagspause. In dieser Zeit redet man meist über die Arbeit. Das ist super für das Produkt und den Arbeitsprozess. Für den Arbeitnehmer ist es jedoch schwierig, weil er nicht mehr abschalten kann. Dieses Abschalten von der Arbeit allerdings ist ganz wichtig. Man muss sich gedanklich von der Arbeit lösen können und sich in seiner Freizeit erholen. Nur so ist man am nächsten Arbeitstag oder nach dem Wochenende wieder voll einsatzfähig. Wenn ich nur noch mit Kollegen unterwegs bin, etwa nach Feierabend, am Wochenende oder in der Freizeit, wird genau das schwierig.

Wird Abschalten heute nicht generell immer schwerer?

Bipp: Gerade durch das Smartphone ist es unglaublich schwierig geworden. Wenn ich immer erreichbar bin, fordert es viel Selbstdisziplin und Vertrauen in die eigene Fähigkeit des Mitarbeiters, den Feierabend auch als solchen zu nutzen und nicht doch dienstliche Mails zu beantworten.

Was zunehmend schwieriger wird, weil man häufig nicht nur via E-Mail oder Telefon zu erreichen ist, sondern auch über soziale Netzwerke.

Bipp: Sicher ist es eine Herausforderung für den Arbeitnehmer selbst, entsprechende Grenzen zu setzen. Doch es ist notwendig. Eine Studie, in deren Untersuchungszeitraum die Menschen nur dreimal am Tag ihre E-Mails checken durften, zeigt, dass die Leute ein wesentlich geringeres Stressniveau hatten. Jeder Einzelne muss sich bewusst machen, bis wohin er gehen möchte, wie oft er erreichbar sein möchte und wo er die Grenze zieht.

Interview: Sara Sophie Schmitt

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