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Interview
28.02.2016

Wenn die Orangen per Mausklick ins Haus kommen

Die gebürtige Kemptenerin Anna Wanninger verkauft auf Bestellung spanische Orangen an Kunden in ganz Deutschland.
Foto: Naranjas del Carmen

Auf einer Plantage im Valencia können Menschen aus aller Welt Obstbäume pflanzen und abernten lassen. Die Allgäuerin Anna Wanninger wirkt beim „Crowd-Farming“ mit und erklärt es.

Frau Wanninger, was ist denn Crowd-Farming?

Anna Wanninger: Es ist die Revolution des herkömmlichen landschaftlichen Anbaus. Anstatt dass man komplette Plantagen anpflanzt und dann auch aberntet, wird nur das gepflanzt und dann geerntet, was die Verbraucher wirklich bestellen. Seit November 2015 haben unsere Kunden die Möglichkeit, ihren eigenen Baum zu pflanzen.

Wer nutzt dieses Modell?

Wanninger: Unsere Kunden kommen aus allen Altersklassen – vom Mittzwanziger bis zur 80-jährigen Oma, die die Bestellung natürlich auch per Telefon machen kann.

In Spanien gibt es nun sicherlich hunderte Unternehmen, die Orangen verkaufen. Was machen Sie anders?

Wanninger: Unser Gelände ist naturbelassener und es sprießt auch mal Unkraut, welches ganz bewusst kontrolliert wird. Das hat einen positiven Effekt: Ungeziefer, das unsere Bäume krank machen könnte, bleibt dadurch häufiger fern. Außerdem werden die Orangen weder mit Herbiziden noch Pestiziden behandelt. Auch pflücken wir von Hand und verwenden keine Maschinen.

Sie bieten Ihren Kunden an, sich ihren eigenen Baum zu pflanzen. Wie funktioniert das genau?

Wanninger: Richtig, entweder können Kunden ganz normal Orangen bestellen oder ihren eigenen Baum pflanzen. Einmalig kostet Zweiteres 80 Euro. Ab dem zweiten Jahr dann 36 Euro für Pflegekosten und Wasser. Im Gegenzug erhält der Besteller ab dem ersten Moment 80 Kilo Orangen im Jahr – und die kann er sich in der Menge ganz beliebig einteilen und dann zuschicken lassen. Nur das Porto muss bezahlt werden. Beim Orangen bestellen, kosten fünf Kilo Orangen übrigens 26 Euro, zehn Kilo 35 Euro und 15 Kilo 45 Euro.

Aber wenn ich nun einen Baum pflanze, da werfen die zarten Zweige ja noch keine Orangen ab. Versteht sich das dann wie ein Rentenmodell?

Wanninger: (lacht) Ein guter Vergleich. Der Baum ist natürlich am Anfang noch klein und wirft erst ab dem fünften Jahr Obst. Aber bis dahin bezieht dann der Kunde die Orangen von bestehenden Bäumen.

Und wie kommen dann die Orangen zu mir nach Hause?

Wanninger: Wir versenden das Obst direkt von der Plantage in die Haushalte Europas.

Bei dem Konzept kommt es also auch ein wenig auf das Erlebnis an?

Wanninger: Viele Kunden wollen ihren Baum auch selbst pflanzen. Man kann ihn dann regelmäßig besuchen, ihm einen Namen geben und wir machen Fotos mit dem Besitzer. Und wenn der Baum dann gepflanzt ist, informieren wir regelmäßig per Newsletter über den Reifeprozess.

Wanninger: Vor allem umweltbewusste Menschen machen beim Crowd-Farming mit

Was sind das denn für Menschen, die sich einen Baum pflanzen und sich die Erzeugnisse dann per Paket nach Hause schicken lassen?

Wanninger: Es sind vor allem diejenigen, die sehr umweltbewusst leben, wissen wollen, woher ihr Obst kommt und ihren Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung leisten wollen. 598 Bäume wurden seit November bereits gepflanzt. Viele Kunden aus Deutschland kommen aus dem Raum Freiburg, Karlsruhe, aber eben auch Großstädter aus München oder Hamburg.

Da stellt sich die Frage: Wenn nun jeder Ihrer Kunden sich mal zehn, mal 15 Kilo Orangen nach Hause schicken lässt, dann belastet das die Umwelt erheblich. Wie ist das vereinbar?

Wanninger: Natürlich muss das Orangenpaket mit unseren Logistikpartnern auch erst einmal nach Deutschland, da geht CO2 drauf. Dennoch: Ein sparsamer Kunde im Onlinehandel verbraucht pro Artikel im Durchschnitt 0,4 Kilogramm CO2. Im Einzelhandel sind es 0,65 Kilogramm CO2. Das hat eine Studie des unabhängigen Öko-Institutes in Freiburg ergeben.

Also schaden sowohl der Einzelhandel als auch der Onlinehandel der Umwelt, jedoch ersterer mehr?

Wanninger: Kunden können mit gutem Gewissen online bestellen, weil ein Großteil der Kunden im Einzelhandel individuelle Fahrten mit seinem Auto zurücklegt und dies besonders in ländlichen Gebieten längere Strecken sind. Der Onlinehandel hingegen verdichtet die Lieferungen durch die gesammelte Anlieferung mit Zustellfahrzeugen. So werden unsere Orangen umweltfreundlich angeliefert. Interview: Jan-Henrik Dobers

Zur Person: Anna Wanninger, 24, ist in Kempten im Allgäu aufgewachsen, hat ein Sprachen-Studium absolviert und und arbeitet nun für das Familien-Unternehmen „Naranjas del Carmen“ in Valencia (Spanien). Das erklärte Ziel der jungen Firma mit 15 Mitarbeitern ist es, mit ihrem Crowd-Farming-Konzept die Umweltverschmutzung durch Produktion, Nachbehandlung, Zwischenlagerung, Transport und Verkauf zu reduzieren – und damit weggeschmissenes Obst und Gemüse zu verringern.

Was ist Crowd-Farming?

Unter Crowd-Farming versteht man die Abkehr vom herkömmlichen landwirtschaftlichen Anbau hin zum Anpflanzen von Obst und Gemüse im eigenen Garten, Balkon oder Hinterhof. Dem Konzept nach soll nur so viel an Lebensmitteln hergestellt werden, wie auch verbraucht wird.

In Großstädten ist das Ziel des Crowd-Farmings, dass Menschen in der Nachbarschaft sich mit selbst angepflanzten Produkten untereinander versorgen.

Crowd-Farming bedeutet nicht unbedingt nur das Anpflanzen im eigenen Garten. In Südeuropa gibt es zahlreiche biozertifizierte Unternehmen, die nur auf Bestellung, etwa über das Internet, ernten. Denn laut EU-Kommission landen jährlich 100 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Davon sind 54 Prozent Obst und Gemüse.

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