Die hohe Kunst des Spickens
Im Bayerischen Schulmuseum Ichenhausen dreht sich alles um das Schummeln und Mogeln
Von Rebekka Jakob Ichenhausen Kurz verstohlen hochschauen, das griffbereite Buch für einen winzigen Moment an der richtigen Stelle aufklappen, die reingeschmuggelten Notizen entziffern und dann schnell, schnell schreiben. So einfach geht das. Spicken kann jeder, richtig gut spicken aber ist eine echte Kunst – auch wenn das viele Lehrer nicht gerne hören mögen. Spaß macht es aber doch, durch die Ausstellung im Ichenhauser Schulmuseum zu streifen, den ein oder anderen Spickversuch wiederzuerkennen oder am Bildschirm mitzuraten, wenn Schüler im Video beim Unterschleif gezeigt werden. Endlich mal eine Ausstellung, bei denen Lehrer und Schüler mit dem mutmaßlich gleichen hohen Interesse bei der Sache sein werden – Tipps und Anregungen können sich hier beide Seiten holen.
Professor Max Liedtke, emeritierter Professor für Pädagogik an der Universität Erlangen-Nürnberg und „Vater“ des Ichenhauser Schulmuseums, hatte solcherlei Unterschleif nach eigenem Bekunden nie nötig. „Ich habe mir nie Spickzettel gemacht. Dazu war ich viel zu faul.“ Trotzdem hat er sich mit dem Thema befasst und meint: „Spickzettel sind ein glänzendes Mittel zur Unterrichtsvorbereitung.“ Erstens wird der Stoff durch das Zusammenfassen auf den Zettel tatsächlich gelernt, sodass er bei der Prüfung selbst vielfach gar nicht mehr notwendig ist. „Außerdem ist es ein wichtiges Hilfsmittel für diejenigen, die große Angst vor der Prüfung haben, zu wissen, dass der Zettel da ist und man ihn einfach aus der Tasche nehmen könnte.“
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