Tod, Hexe und Narren jagen durch Jettingen
Beim Umzug am Faschingsdienstag vereinen sich Tradition und Moderne. Die Fortsetzung aber steht auf der Kippe.
Dieses Bild ist beim Faschingsumzug in Jettingen nicht mehr wegzudenken: Der personifizierte Tod, der Küraßbuckel, wird auf der Ackerschleife liegend durch den Ort gezogen, während die Hex’ ihn mit Schweinsblasen, sogenannten „Saublaudra“, auspeitscht. „Rumäckra“ nennt man das. Es soll an das Leid während des Dreißigjährigen Krieges erinnern. Die beiden Rollen übernehmen seit fast 30 Jahren zwei Brüder. Circa einen Monat vor Faschingsdienstag holen sie die Schweinsblasen beim Metzger, blasen sie auf und lassen sie trocknen. Auch heuer hatten die Brüder wieder viel Spaß. Wobei immer der Jüngere verdroschen wird, wie der Ältere mit einem Lachen gestand.
Den anschließenden Umzug führten traditionell der Trommler, der Hanswurst im weißen Clownskostüm und die drei Fähnriche mit ihren Bräuten an. Damit könnte aber bereits im nächsten Jahr Schluss sein. Dem Komitee des Fasnachtsvereins Burkhardia fehlen die Mitstreiter. „Wir bräuchten fünf, sechs Leute mehr, um die Organisation zu stemmen“, erklärte Präsident Peter Potsch. Es sei heutzutage aber ganz schwierig, neben Ausbildung oder Beruf noch die Zeit dazu zu haben. Momentan besteht der Vorstand aus vier, das gesamte Komitee aus neun Ehrenamtlichen. „Mitmachen kann jeder, wir sind da offen“, sagte Potsch. Ob die Narren auch im nächsten Jahr durch Jettingen ziehen, konnte er nicht mit Sicherheit sagen.
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