Vöhringen: Ohne Plattfuß an die Waterkant

VonUrsula Katharina Balken

Alois Heinrich radelte fast 1100 Kilometer nach Hamburg

 Alois Heinrich schwärmt vom Wetter im August. „Es war geradezu ideal.“ Das verblüfft ein wenig, galt doch dieser Sommermonat als zu kalt, zu nass, geradezu ungemütlich. Aber ein passionierter Radlfahrer, vor allem, wenn er von Vöhringen nach Hamburg strampelt, sieht das Wetter unter anderem Aspekt. Große Hitze ist bei Langstreckenfahrern nicht so beliebt. Alois Heinrich hat sich nämlich auf die 1092 Kilometer lange Reise an die Waterkant begeben. „Wenn man so will, mein persönlicher Pilgerweg“, sagt er. „Man ist für sich und erkennt, welche Schönheit die Natur bietet. Und man ist dankbar, dass man so etwas überhaupt schafft und erleben darf.“

Bescheiden meint er, „da machen andere doch ganz andere, viel extremere Touren“. Aber meistens sind diese Radler jünger als 65 Jahre alt. Was treibt einen Rentner zu solch einer Parforce-Tour? „Ganz einfach, die Nordsee ist in jedem Jahr unser Urlaubsziel.“ Wir – das sind Alois Heinrich und Ehefrau Grudrun. So oft sei man die Autobahn A7 hochgefahren, vorbei an wunderschönen Landschaften ohne sie näher kennenzulernen. „Da habe ich mir vorgenommen, mit dem Rad diese Strecke zu erkunden.“ Ungeübt ist Alois Heinrich nicht. Er ist Mitglied einer Rentnergruppe, die in jeder Woche einen Ausflug macht. „Wir radeln da so rund 35 Kilometer und sind immer wieder erstaunt, wie schön unsere nähere Heimat ist.“ Einmal im Jahr wird sogar zu einer Fünf-Tagestour gestartet. „Dieses Mal haben wir die Main-Tour gemacht. Wunderschön“, schwärmt Heinrich.

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