Landkreis: Mission Maibaum

VonJulia Schorer

Warum und wie K!ar.Texterin Julia Schorer in diesem Jahr ihren Freund mit einem Baum überraschte.

„In einem Schaltjahr stellen die Mädchen ihrem Freund einen Maibaum. Nicht wie sonst die Jungen ihren Freundinnen, sondern genau umgekehrt.“ Das sagt er einfach so. Ich schaue meinen Freund sprachlos, ja geradezu schockiert an. Die Mädchen sollen in diesem Jahr die Maibäume stellen? Davon habe ich ja noch nie etwas gehört. Wie jeder weiß, ist es bei uns doch Tradition, dass die Jungen ihren Freundinnen Maibäume vor die Haustür stellen. Die Jungen holen die Bäume aus dem Wald, schmücken sie, befestigen ein Herz aus Holz mit einem schönen Spruch am Maibaum und bewachen den Baum dann die ganze Nacht, damit ihn niemand stiehlt. Und am Morgen gibt es zur Belohnung für die Mühen ein Frühstück von der Freundin. So gehört sich das doch. Im Schaltjahr sollte nun alles anders sein. Ich sah mich schon einen Baum im Wald fällen. Da konnte ja etwas auf mich zu kommen. Aber Traditionen müssen gewahrt werden. Gegoogelt habe ich diese Schaltjahr-Sache natürlich zur Sicherheit. Und es stimmt wirklich, dass die Mädchen im Schaltjahr dran sind.

Meinem Freund erklärte ich, dass ich von dieser Schaltjahrtradition überhaupt nichts halten würde. „Welches Mädchen stellt denn ihrem Freund einen Maibaum? Also ich würde so etwas ja niemals machen,“ sagte ich. In der Zwischenzeit leitete ich die ersten Vorbereitungen zur Mission Maibaum ein. Mein Freund blieb ahnungslos.

Krumbach