Friedensnobelpreis 2015 geht an Dialog-Quartett aus Tunesien
Der Friedensnobelpreis 2015 geht an vier Verbande und Organisationen aus Tunesien. Das teilte die Jury in Oslo am Freitagvormittag mit.
Der Friedensnobelpreis 2015 geht an vier Organisationen aus Tunesien. Das hat das Nobelpreis-Komitee am Freitagvormittag in Oslo verkündet. Es hatte die Preisträger aus rund 270 Kandidaten ausgewählt.
Das Gremium würdigte damit die vier Mitgliedsorganisationen des nationalen Dialog-Quartetts für ihren entscheidenden Beitrag zur Schaffung einer pluralistischen Demokratie im Zuge der tunesischen Jasmin-Revolution 2011, wie die Komitee-Vorsitzende Kaci Kullmann Five sagte. Das Quartett habe einen alternativen friedlichen politischen Prozess angestoßen, als das Land am Rand einer Bürgerkrieges stand.
"Das Quartett für den nationalen Dialog" besteht aus dem tunesischen Gewerkschaftsverband (UGTT), dem tunesischen Arbeitgeberverband (UTICA), der tunesischen Menschenrechtsliga (LTDH) und der Anwaltskammer. Das Nobelkomitee versteht den Nobelpreis auch als Ermutigung für das tunesische Volk.
Tunesien hat seit dem Sturz des autoritären Herrschers Zine el Abidine Ben Ali 2011 große Schritte in Richtung Demokratie unternommen. Es ist ein Partner Europas in Nordafrika - ob es darum geht, Flüchtlingsboote aufzuhalten oder auch im Kampf gegen Dschihadisten. Zuletzt war das Land aber auch von mehreren Terroranschlägen erschüttert worden. Darunter leidet auch der tourismus, der für das nordafrikanische Land sehr wichtig ist.
Friedensnobelpreis 2015 nicht an Merkel
2014 hatten sich die erst 17 Jahre alte Malala Yousafzai aus Pakistan und der Inder Kailash Satyarthi den Preis für ihren Kampf für Kinderrechte geteilt. Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel waren auch der in der Schweiz lebende eritreische Priester Mussie Zerai als Kandidaten für den Friedensnobelpreis 2015 gehandelt worden. Zerai hilft seit Monaten Menschen, die auf dem Mittelmeer in Not geraten.
Verliehen wird der mit 8 Millionen schwedischen Kronen (etwa 850 000 Euro) dotierte Friedensnobelpreis am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel, in Oslo. AZ
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